Mittwoch, 1. Oktober 2014

Gedanken über die Art des Kommunismus

Wie ich schon in meinem allerersten Post gedroht habe, mache ich mir nun Gedanken über das "perfekte" (natürlich aus meiner Sicht) marxistische System. Nur stellt sich die Frage wie bezeichnet Mensch denn dieses System?

Wenn Mensch an Karl Marx bzw. den nach ihm benannten Marxismus denkt, dann kommst du schnell auf die Begriffe Kommunismus und Sozialismus. Das ist absolut korrekt, hat doch Marx diese Begriffe erst geprägt und im "Manifest der Kommunistischen Partei" festgelegt und in Unterströmungen aufgeteilt. Leider wird in diesem Sinne Kommunismus und Sozialismus gleichgesetzt und oftmals nur auf die Unterströmung des Kommunismus den Stalinismus Bezug genommen. Das ist ein grober Fehler! Sozialismus und Kommunismus sind streng voneinander zu trennen.
Wenn Mensch sich mit der marxistischen Gesellschaftstheorie beschäftigt weiß Mensch, dass der Sozialismus nur die Vorstufe zum Kommunismus ist. Der Sozialismus will durch eine Revolution das Proletariat, also die arbeitende Klasse, zur herrschenden Klasse und damit die Bourgeoisie, also die besitzende Klasse, ablösen. Der Sozialismus predigt also die Herrschaft der Arbeiterklasse im Sinne Lenins Diktatur des Proletariats und will damit die Ausbeutung der Bourgeoisie und soziale Gerechtigkeit herstellen. Der Kommunismus geht einen Schritt weiter und kann als weiterentwickelter Sozialismus gesehen werden. Im Kommunismus nämlich werden die Klassen aufgehoben, also Proletariat, Lumpenproletariat, Bürgertum, Bourgeoisie usw. und durch die daraus entstehende klassenlose Gesellschaft soll soziale Gerechtigkeit hergestellt werden. Soweit dazu, aber was ist nun Stalinismus?
Der Stalinismus ist eine Strömung des Kommunismus, basiert also auf kommunistischen Idealen, ist beantwortet aber Fragen des Herrschaftssystems die im Manifest nicht beantwortet werden. Als Joseph Stalin nach Lenins Tod die Macht in der Sowjetunion (oder noch Russland?) übernahm, etablierte er das für die meisten Menschen typisch kommunistische System des Zentralstaates und der Einparteiendiktatur, die sich zudem auf einen Personenkult rund um das amtierende Oberhaupt stützte. Systeme wie die UdSSR oder die Ostblockstaaten nutzten dieses System oder passten es auf ihr Land an (z.B. DDR mit ihrem real existierenden Sozialismus).
Diese Diktaturen sind absolut Menschen verachtend gewesen und im großen Maße antidemokratisch, weswegen sie wieder dem Marxismus gehandelt haben! Demokratie und Kommunismus sind untrennbar miteinander verbunden. Das kannst du dir vorstellen wie mit einem Käsebrötchen: der Käse gehört zum Brot wie das Brot zum Käse, fehlt eines ist es kein richtiges Käsebrötchen!
Wir halten also fest, das der Sozialismus als Vorstufe des Kommunismus ausscheidet und der Kommunismus demokratisch sein muss, womit alle Strömungen des Kommunismus wegfallen die sich auf den Stalinismus berufen, inklusive des Stalinismus (also der Maoismus, der real existierende Sozialismus, Titoismus usw.).
Wenn wir also ein marxistisches System haben wollen müssen wir uns eines mit diesen Kriterien raussuchen. Ich bei meinen Lesungen dann auf die vorm des kritisch-utopischen Kommunismus gestoßen. Marx kritisiert diese Bewegung zwar als eine reine Intellektuellenbewegung (Intellektuelle im Sinne von Akademikern), die höchstens wertvolle Aufklärungs- und Theoriearbeit für die kommunistische Bewegung vollzogen hat und sagt für sie einen ideologischen Niedergang durch Selbstzerfleischung und abkehr in den reaktionären oder den bourgeoisie Sozialismus vorraus. Doch dieses galt nur für die damaligen gesellschaftlichen  Verhältnisse in den Akademiker eher rar gesäht und zum Konservatismus geneigt waren. Das hat sich heute stark geändert: es sind vor allen die Studenten die die meisten linken und somit auch die meisten marxistischen Bewegungen am leben erhalten. In der heutigen Gesellschaft kommen die Forderungen nach marxistischen Idealen eher aus den Reihen des Bildungsbürgertums und der Akademikern als aus den Reihen der Arbeiter, die sich zunehmends dem Rechtspopulismus zuwenden.
Wir können also sagen, dass die Zeit für den utopischen Kommunismus nun vielleicht gekommen ist. Durch den humanen Nährboden in der Gesellschaft und den modernen Vorstellung des Staatssystems kann eine Neuauflage des Utopikommunismus durchaus zu einer Massenbewegung werden die den Klassenkampf ein für alle mal beendet und ein dauerhaftes kommunistisches System etabliert!

Was sind deine Gedanken dazu?

Mit freundlichen Grüßen,
dein Henning (der mal wider viel zu viel geschrieben hat! sorry dafür.)

1 Kommentar:

  1. Sorry, hatte einen Kommentar angefangen ...ist aber (Smartphone) koppheister gegangen ... hab kein Bock jetzt.
    Bis dann vielleicht mal.
    Mfg

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