Donnerstag, 13. November 2014

Das neue Zeitalter der Kolonisation?

Was bedeutet der Wettlauf um den Mars und welche politischen Konsequenzen müssen daraus gezogen werden?

Heute noch Science-Fiction doch bald Realität: Die Besiedlung und Erschließung von Mond und Mars in dieser Reihenfolge. In den USA sprießen zur Zeit dutzende Start-Up-Unternehmen empor die nur ein Ziel kennen, nämlich die Eroberung des Weltraums. Dabei geht es von günstigen orbitalen Personenflügen bis zu Errichtung ganzer Städte auf Mars oder Minenkomplexe auf den Mond. Das ist mitnicht abstruser Wahnsinn, sondern die Zukunft der Menschheit.

Immer wieder erlebt die Menschheit Phasen großartiger Expansion z.B. befinden wir uns gerade in einer Zeit in der der Mensch sich in einander ausdehnt. Supranationale Bündnisse und Staatensysteme wie die EU nehmen immer mehr an Bedeutung an, während unsere Wirtschaft und unsere Kulturen immer mehr zu einer homogenen Masse verschmelzen. Und bedingt durch dieses zusammenrücken der Völker haben wir auch einen Technologieschub bekommen, der sich dahingehend ausdrückt das wir nun nach einer neuen Möglichkeit suchen uns auszudehnen. Aber warum wollen wir denn Planeten eigentlich verlassen? Aus den gleichen Gründen warum Menschen schon zur Zeit der Antike aus ihren Ländern raus wollten. Unser Planet ist Überbevölkert, wirtschaftlich fast komplett ausgebeutet und sehr sehr krank. Mit anderen Worten: Die Erde liegt im Sterben und wir können sie nur retten wenn wir die Bevölkerung mindestens um 1/5 reduzieren und dann denn Bevölkerungszuwachs stagnieren lassen. Es bleibt uns fast keine andere Wahl als die Erde zu verlassen und uns neuen Lebensraum zu erschließen. Aber was bedeutet das nun politisch?

Es wird höchstwahrscheinlich ein Wettrennen um Land und Ressourcen ausbrechen, die Frage hierbei ist nur: Wer sind die Teilnehmer? Wir können die Situation um Mond und Mars ähnlich sehen wie bei der "Entdeckung" Nord- und Südamerikas durch Kolumbus. Und hier werden es entweder die Unternehmen sein die mit ihrer Technologie das Anrecht auf das von ihnen erschlossene Gebiet beanspruchen werden oder die Staaten in dennen sie beheimatet sind, ähnlich der Kolonisierung Afrikas. Und das erste was in diesen Kolonien dann passieren wird ist die systematische Ausschlachtung und Nutzbarmachung der einheimischen Ressourcen mit anschließenden Abtransport ins Mutterland. Und je mehr Abgebaut wird desto mehr Menschen werden kommen und hier liegt ein weiteres Problem: Wie werden diese Menschengemeinschaften organisiert? Im Falle Amerikas hat man entweder auf die Einheimischen zurückgegriffen oder die Staaten etablierten ihre Form dessen. Aber es gibt weder auf dem Mond noch dem Mars Einheimische und wenn es nun die Unternehmen sind die dort ihre Siedlungen errichten? Werden dort dann Konzernokratien erschaffen wie sie in Sci-Fi Büchern, Filmen und Spielen immer wieder auftauchen (siehe Der Wolkenatlas (Die Eintracht) oder EVE)? Und wie wird die Situation auf der Erde dann aussehen? Bricht dann die Zeit eines neuen Imperialismus aus und wie wird Kontrolle zu den Kolonien gehalten? Bzw. wollen die Kolonien überhaupt kontrolliert werden oder werden sie sich gegen ihre Herren auflehnen und ihre Unabhängigkeit fordern wie es alle Kolonien nach und nach getan haben? Und wie wird sich unser Umgang mit der Erde ändern?

Ich könnte hier noch tausende weitere Fragen stellen und für jede tausende Szenarien ausgestalten, aber das würden hier denn Rahmen sprengen. Wie stellst du dir die Zukunft dahingehen vor? Würdest du als Kolonist auf einem anderen Planeten leben wollen?

Hier ein sehr informatives Video zu den momentanen Möglichkeiten:



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