Dienstag, 16. September 2014

Globalisierung

Die Rolle des dt. Bürgers

Mensch kann über die Globalisierung sagen was Mensch will. Sie bringt uns viel gutes und noch mehr schlechtes. Dass das viele Schlechte hauptsächlich durch uns, also den Bürger*innen der Industrieländer, verursacht wird sollten ja allen klar sein (hoffentlich auch dir). Und das wir dann auch mal unsere Lebensgewohnheiten umstellen könnten um das Leben von Millionen Menschen zu verbessern, sollte wohl auch klar sein. Das dachte ich ... bis ich gestern Abend dieses Video vom Satiresender extra 3 gesehen hab.


Als ich den Titel gesehen hab, konnte ich mir schon denken was passiert. Ich wollte es aber bis zur letzten Sekunde nicht wahrhaben und habe vor Verzweifelung gelacht. Das Video zeigt ziemlich gut wie der deutsche Durchschnittsbürger denkt: "Also Armut ist schon doof und so, aber solange ich meine Kleidung schön billig krieg ist mir das auch egal."
Und was dabei rauskommt ist ein Teufelskreis für die Dritte Welt. Die Frage ist wie kann er durchbrochen werden?

Im Prinzip muss der dt. Mittelstand und die Bürger*innen der Industriestaaten ihrer Verantwortung über die Welt gerecht werden, ganz im Sinne von "Eigentum verpflichtet". Dabei reicht es aber nicht, einfach nur Fairtrade-Produkte zu kaufen in der Hoffnung, dass Mensch so über die Nachfrage das Angebot der Unternehmen beeinflussen kann. Diese, für unsere neo-liberale Welt typische, marktwirtschaftliche Erklärung können wir einfach nicht umsetzen, da Unternehmen im Homo-Oeconomicus-Schema denken und immer noch mehr Gewinne mit den "Unfair"-Produkten machen würden. Ich plädiere daher (wer hätte es gedacht) durch mehr staatliche Eingriffe, deren wichtigstes Ziel die Bekämpfung von "Unfair"-Produkten ist, aber auch noch andere Problemfelder fokussiert. Das wären z.B. der Aktienmarkt (Tobinsteuer) oder unser monetäres System (Entmachtung der Banken, Abschaffung des Zinseszins).

Wie denkst du darüber? Hast du noch Fragen oder möchtest du Kritik losweren? Immer her damit.

Bis demnächst,
dein Henning.

2 Kommentare:

  1. Fairtrade ist aber auch nicht das Gelbe vom Ei, wie sich sogar herausgestellt hat, macht es die Lage der Kaffeeleute, oder wasweißich-Leute nicht besser, eher schlimmer.
    1. Profitieren, oder nicht, nur die Plantagenbesitzer und nicht die Leute, die ernten
    2. müssen die Besitzer eine Lizenz erwerben, um FairTrade handeln zu dürfen, was die mehreinnahmen komplett auffrisst
    3. die Besitzer verkaufen nur die schlechte Qualität über FT, da sie dafür mehr geld als auf dem freien Markt bekommen. Die gute Qualität wird über den freien Markt verkauft, da es dort wiederum mehr Geld gibt -> ergo erhält der Kunde schlechte Ware für einen hohen Preis und der Gewinner ist Fairtrade selber

    Bei Globalisierung seh ich auch schwarz. Man ist auf der Welt nur auf der Suche nach den billigsten Arbeitskräften und nutzt diese aus. Und die Unterschicht ist teilweise auf die billigwaren angewiesen, weil sie sich sonst nix leisten könnte. Und Mittelschicht? stirbt die nicht langsam aus?

    gruß vons schaf

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  2. Vielen Dank. Das Fairtrade so agiert wusste ich bis lang noch nicht. Ich ändere meine Aussage im Blog von "es hilft nicht nur" zu "es hilft überhaupt nicht". Und natürlich hast du recht, das momentan die Globalisierung, wie sie von den Global Playern gestaltet wird, in eine völlige andere Richtung läuft als uns Politik und Medien glauben machen wollen. Deswegen denke ich das die Bürger bzw. wir als "moderne" Generation uns die Mittel der Globalisierung zunutze machen sollten um durch die Globalisierung die zukünftige Welt gestalten zu können.
    Na gut, über die Bedeutung des momentanen dt. Mittelstandes lässt sich streiten, zumal er sich ja größtenteils in ein Neo-Proletariat und in eine Akademikerschicht entzweit.

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