Dienstag, 30. Dezember 2014

Der lange Krieg oder auch der revolutionäre Krieg

Film "Die Kinder der Seidenstrasse"


Als ich letztens auf der Video-Plattform Myvideo nach Filmen stöberte, bin ich auf diesen doch eher unscheinbaren Film gestoßen. Der Film von Roger Spottiswoode handelt über den britischen Kriegsjournalisten George Hoog (gespielt von Jonathan Rhys Meyers) der in das kürzlich von Japanern eingenommene Nanking fährt um über den heute als langer Krieg bezeichnete Konflikt zwischen den chinesischen Bürgerkriegsfraktionen und dem Japanischen Kaiserreich zu berichten, dabei erlebt er den von den Japanern verübten Völkermord an der chinesischen Bevölkerung hautnahe mit und dokumentiert diesen auf seiner Kamera. Als er aus der Stadt fliehen will, wird er von den Japanern gefasst und soll exekutiert werden. Der Partisanenkämpfer und Angehöriger der Kommunisten Jack Chen rettet Georg und zusammen fliehen sie aus der Stadt, wobei Georg aber schwer verletzt wird und nun von der Krankenschwester Lee Pearson und Jack zu einem Waisenhaus fern ab des Krieges geschickt. Ein Waisenhaus für Kriegswaisen.


Dieser Film offenbart, dass der Zweite Weltkrieg nicht erst mit Hitlers Einmarsch in Polen sondern schon viele Jahre früher anfing, als das nationalsozialistische Japanische Kaiserreich das vom Bürgerkrieg gebeutelte China überfiel und anfing den asiatischen Kontinent von Chinesen zu "säubern". Aber nicht nur das wird eindrucksvoll vor Augen geführt, sondern auch die Unausweichlichkeit des Zweiten Weltkrieges und das er schon hätte beendet werden können, bevor er zu dem Konflikt wurde als der er in unseren Geschichtsbüchern steht. Dabei fand ich die Szene wo George Lee erzählt das die Menschen in Großbritannien und in der USA versuchen die Normalität um jeden Preis aufrecht zu erhalten: "Krieg? Was für ein Krieg? Wir haben eine Wirtschaftskrise!" zitierte George einen US-Bürger.

Auch zeigt der Film die wahren Opfer und die unaussprechliche Brutalität des Krieges gegenüber Kindern die zu schnell zu Erwachsenen werden müssen. Wenn du dich als 14 Jähriger unter dem toten Körpern deiner Freunde und Verwandten verstecken musst um nicht von den Japanern hingerichtet zu werden, dann zerbricht etwas in dir und mich hat es unendlich traurig gemacht.

Angesichts dessen müssen wir uns fragen ob unser Verhalten in der momentanen Situation gerechtfertigt ist! Können wir wirklich auf die Straße gegen Flüchtlinge marschieren, während im Moment in mehr Ländern gekämpft wird als nach Ende des Zweiten Weltkrieges? Können wir es wirklich verantworten Ländern, die sich eines Vernichtungskrieges gegenüber sehen, alleine zu lassen und unsere dazu verglichenen, belanglosen Probleme in den Vordergrund schieben?
Diese Fragen gingen mir nach Ende dieses Filmes durch den Kopf und dass die Geschichte wahr ist macht das ganze nicht wirklich besser.

Deswegen mein Prädikat: Auch wenn der Film klar mehr zur Unterhaltung als zum Wachrütteln gemacht wurde, verfehlt er sein Ziel nicht und klärt in vielen Teilen auf indem er ungeschönt den schrecklichen Alltag des Krieges zeigt.


Montag, 29. Dezember 2014

Zitat der Woche

Am weitesten in der Rücksichtslosigkeit bringen es Menschen, die vom Leben nichts verlangen als ihr Behagen.
- Marie von Ebner-Eschenbach -

Sonntag, 28. Dezember 2014

Esoteriker, Querfrontler und Montagsdemonstranten

Oder auch: Wie die Putinversteher entstanden

Der Ukrainekonflikt spaltet nicht nur Europa und die Ukraine, sondern auch die deutsche Bevölkerung. Wer ist schuld am Blutvergießen? Wenn kann man trauen? Wer ist gut und wer ist böse? Auf diese drei Fragen antworten zwei Lager genau unterschiedlich: Erstens die "Aluhutfraktion" mit ihrem Hassgesang aus "Die USA ist schuld und die deutsche Regierung und alle Mainstream-Medien sind ihre Marionetten und die Russen verteidigen sich doch nur und bekämpfen die bösen, bösen, bösen Faschisten in der Ukraine!" und zweitens der deutsche Durchschnittsbürger mit "Also Putin ist ein ganz, ganz böser Diktator und die USA waren und sind immer noch unsere Freunde und wenn die Medien das so sagen wirds wohl stimmen." Die zweite Fraktion gibt es in Deutschland, seit es die BRD gibt, aber die erste Fraktion, die ist neu. Woher kommt sie und wer gehört ihr an?

Wenn man die erste Fraktion unter einem Namen zusammenfassen möchte, dann bietet sich wohl der eigentlich abwertende Begriff "Putinversteher" an, denn es sagt so gut wie alles über diese Menschen aus. In ihnen finden wir ausschließlich Menschen mit anti-amerikanischer und pro-russischer Einstellung und in den extremsten Fällen auch die Einstellung, dass die Bundesrepublik nur eine Marionette der USA bzw. Israel bzw. beiden ist um ihren Weltherrschaftsplänen zu dienen. Es wäre zu einfach zu sagen, dass diese Menschen durchgehend Rechte sind, denn sie sind alles nur nicht das was wir als gemäßigte Mitte bezeichnen. Hier finden sich alternative Rechte, linke und rechte Esoteriker, Querfrontler und sektarische Linke und mischen ihre wirren Gedanken einmal richtig durcheinander. Der Antisemitismus von rechter Seite plus dem Pro-Russland-Gedanken von linker Seite (wegen den alten Sowjettagen) und der gemeinsame Hass auf die Amerikaner gewürzt mit den weltverklärenden Ideen der Esoteriker ergibt eine neue politische Bewegung, die von der etablierten Politik nur schwer verstanden wird.

Ich persönlich finde diesen Trend höchst beunruhigend und schaue dabei vor allen dingen auf die wachsende Zahl der Montagsdemonstranten, die sich nun auch schon in die etablierte Friedensbewegung eingeklingt haben und sie als Plattform zur Verbreitung ihrer Ideen nutzen. Auch das plötzliche Erscheinen der PEGIDA kann man dieser Bewegung zuschreiben, da viele PEGIDA-Anhänger der ersten Stunde zu den Putinverstehern gehörten und nun ihre Ideen auch dort mit verbeiten können. So wurde aus einer Anti-Islam-Bewegung plötzlich eine Bewegung gegen den Staat und auf Google+ wird oft schon so geredet, als ob sich die PEGIDA im offenen Krieg mit dem Staat und den Linken befindet.

Das einzige gute, was ich dieser politischen Entwicklung abgewinnen kann ist, dass sie die eingeschlafenen, etablierten Parteien wieder aufgeweckt hat und die verschwommen Grenzen zwischen den Parteien nun wieder aufbrechen. Der Weg wird frei gemacht für Parteienkämpfe alla Weimarer Republik wo man schon mal eine Koalition auflöst, weil man sich nicht darüber einigen konnte ob der Berufsunfallversicherungsbeitrag der Arbeitgeber um 0,5% angehoben werden sollte oder nicht. Wenn unsere Parteien nun auch wieder so mit idealistischen Eifer auf ihren Werten pochen und beruhen würden, hätten wir wieder eine interessante Parteinlandschaft und wahrscheinlich auch eine höhere Wahlbeteiligung und im besten Fall rutschen die Putinversteher wieder in die Vergessenheit ab.

Montag, 22. Dezember 2014

Zitat der Woche

Die Dinge in der Welt sind kompliziert, sie werden von allen möglichen Faktoren bestimmt. Man muß die Probleme von allen Seiten betrachten und nicht nur von einer einzigen.
- Mao Tsetung; Worte des Vorsitzenden Mao Tsetung, Über die Verhandlungen in Tschungking -

Donnerstag, 18. Dezember 2014

IDF rettet syrische Kämpfer aus umkämpften Gebieten

Das israelische Militär rettet Syrer aus feindlichem Gebiet - was für böse Zionisten! 

Im Internet, speziell auf Google+, wird immer öfter gegen diesen ach so bösen Staat namens Israel gehetzt und vor den geheimen Plänen der verschwörerischen Zionisten "gewarnt". Das klingt nicht nur nach Nationalsozialismus, das ist fast sogar noch schlimmer, denn nicht nur Nazis, Rechtspopulisten und Verschwörungstheoretiker schwimmen auf der Anti-Israel-Welle mit, sondern auch viele Menschen, die sich ins linke Spektrum einordnen wollen, hetzen gegen den einzigen jüdisch-geprägten Staat auf diesem Planten. Diese Ansichten beleben nicht nur längst vergangen geglaubte Denkmuster wieder und machen sie salonfähig, sondern sind auch noch grundlegend falsch.
Zu erst wäre da das Wort Zionismus an sich, denn es beschreibt keine andere Sache als eine spezielle Form des Nationalismus, der im diesem Fall nicht das anhimmeln einer bestimmten Nation, sondern die Schaffung bzw. Erhaltung eines jüdischen Staates. Diese Ideologie wurde zum ersten mal in der Antike bekannt, als die Juden aus dem babylonischen Exil entkamen und ihren verlorenen Staat neu aufbauen wollten, womit der Zionismus eine der ältesten politischen Bewegungen ist. Zionisten zielen nicht auf die Weltherrschaft ab wie es manche verwirrte Persönlichkeit glaubt, sondern wollen nur einen Staat für die Juden auf dieser Welt schaffen, was durchaus verständlich ist, da die Geschichte des Judentums eine Geschichte der Verfolgung und Unterdrückung ist.
Der moderne Zionismus will aus den Fehlern der Vergangenheit und aus den Erfahrungen des Dritten Reiches gelernt haben und baute kurz nach dem Zweiten Weltkrieg am 14. Mai 1948 den Staat Israel im ehemaligen Verwaltungsgebiet Palästina des zuvor zerfallen Osmanischen Reiches auf. Die von den Britten verwaltete Region wurde unter anderem auf drängen Saudi-Arabiens zu einem jüdischen Staat umgewandelt, der die vom Zweiten Weltkrieg entwurzelten europäischen Juden aufnehmen sollte. Der Plan Palästina zu teilen um einen israelischen und einen arabischen (erst nach Gründung Israels entstand die Nationalität der Palästinenser als Reaktion auf die neue jüdische Kultur) Staat, was von den amerikanischen Juden und den Arabern in und um Palästina abgelehnt wurde.
Diese Entscheidung wird aus heutiger Sicht als der größte Fehler bei der Gründung des jüdischen Staates betrachtet, denn nach wenigen Jahren führten die Nachbarländer Israels auf Grundlage ethnischer und religiöser Bestrebungen die jetzigen Palästinenser von der jüdischen Herrschaft zu "befreien", wobei dies laut Experten nur als Alibi dient seine eigenen Gebiete zu erweitern. Durch diese Kriege, die Israel alle gewann und dabei nur wenige Gebiete annektierte und das meistens auch nur um weitere Angriffskriege vor zu beugen, entstanden die heutigen Konflikte die den nahen Osten so zerreißen und wie heißt es so schön? Wer Wind sät, der wird Sturm ernten!
Die Anti-Israel-Stimmen in den Bevölkerungen der Nachbarländer werden immer lauter und immer mehr radikale und fundamentale Gruppen sprießen aus dem Boden mit dem alleinigen Ziel Israel und das Judentum zu vernichten. Besonders durch die ISIS und die Hamas fühlen sich viele Israelis bedroht und flüchten sich in den Zionismus, dessen Theoretiker eine Aufrüstung des israelischen Militärs um Notfalls einen präventiven Angriffskrieg gegen den IS zu führen. Auch werden die Menschen durch eine noch nie dagewesene Anti-Moslem-Stimmung durch Terroranschläge und gewaltsamen Aktionen der Hamas in die Arme von Rechtsradikalen und Rechtsextremen getrieben, welche die Menschen zu Untaten wie das Anzünden arabischer Schulen angestiftet.
Israel ist kein teuflischer Staat, dessen Eliten versuchen die Weltherrschaft an sich zu reißen, es ist Hoffnung, Bedrohung, Problem und Chance zugleich. Es gibt genügend Menschen in Israel die einfach nur in Frieden ihre Religion und ihre Kultur praktizieren wollen, ohne in Angst vor einer Invasion und Vertreibung leben zu wollen. Das Israel nur versucht Konflikte für sich bestmöglich zu lösen, sehen wir an folgenden Video:


Israel ist ein schwieriges Thema und eine Lösung ist in Zukunft auch nicht in Sicht, denn selbst wenn eine Zweistaaten-Lösung durchkommt, bleiben immer noch die Toten der vergangenen Jahre und die Aufteilung des Landes, besonders Jerusalems, dass die heiligste Stadt für gleich drei Weltreligionen ist. Der arabische Frühling hat die Machtverhältnisse in Nahen Osten ziemlich durcheinander gebracht und Islamisten in vielen Teilen gestärkt, aber es wurden auch die konservativen Kräfte zumindest in den muslimischen Ländern beseitigt bzw. entkräftet, wenn nun auch noch Israels Führung seinen Konservatismus beiseite schiebt, können konstruktive Verhandlungen aufgenommen werden. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. 

Mittwoch, 17. Dezember 2014

Über den Markt und die Wirtschaft IV

Die dezentrale Verteilungswirtschaft als Lösung I

Nach meiner Vorstellung sollte das Wirtschaftssystem, wenn es den Ansprüchen des Utopiekommunismus gerecht werden will, sich als dezentrale Verteilungswirtschaft am besten beschreiben lassen.

Anders als in der Marktwirtschaft und in der Planwirtschaft wird in der dezentralen Verteilungswirtschaft die Wirtschaft durch eine dem Staat unabhängige Behörde kontrolliert und verwaltet. Diese Behörde sollte dabei auf drei verschiedenen Ebenen operieren, wobei diese Ebenen jeweils eine unterschiedliche Anzahl wirtschaftlicher Regionen zusammenfassen sollen. Die erste Ebene ist dabei die kleinste und lässt sich mit der heutigen kommunalen Ebene im politischem System der BRD vergleichen, dabei übernimmt die erste, die regionale, Ebene, wobei diese Ebene nur einer wirtschaftlichen Region unterstellt ist, die annähernd soviel wirtschaftliche Kraft wie die anderen wirtschaftlichen Regionen bzw. ein bestimmtes Gebiet mit speziellen, der Produktion dienlichen Bodenfaktoren besitzt, die wichtigsten Funktionen und besitzt somit die höhere Entscheidungsgewalt, als die anderen Ebenen. Die zweite Ebene fasst nun mehrere wirtschaftliche Regionen zusammen, die sich auf ein oder mehrere Produktionszweige spezialisiert haben bzw. sich in ihrer Produktion ergänzen. Die dritte Ebene umfasst alle wirtschaftlichen Regionen und gilt als Kontrollgremium, dass auf die Einhaltung von Gesetzen in der Produktion und der Verteilung achtet und diese durchsetzt und ihr fällt auch die administrativen Aufgaben zu.
Die beiden wichtigsten Arbeitsabläufe in der Behörde müssen also die Erfassung und Protokollierung der Produktion und das Verteilen der wirtschaftlichen Menge innerhalb der jeweiligen Ebene. Das Prinzip lässt sich wie folgt erklären: die erste Ebene erfasst die Güter die durch die Produktion herausgegeben werden und verteilt diese an die Bevölkerung oder an die Produktion zur Herstellung eines höherwertigen Gutes, dabei werden Defizite und Überschüsse an bestimmten Gütern an die zweite Ebene gemeldet, die zweite Ebene dann erfasst die Defizite und Überschüsse in ihren Regionen und versucht diese möglichst vorteilhaft auszugleichen, wobei aber die Bevölkerungen in den Regionen nicht unterschiedlich behandelt werden dürfen und registriert nun einen Gesamtdefizit und einen Gesamtüberschuss der ihr unterstellten Regionen und meldet diese nun an die dritte Ebene, welche nun auch wieder die Gesamtdefizite und die Gesamtüberschüsse versucht möglichst vorteilhaft zu verteilen.

Dienstag, 16. Dezember 2014

Zitat der Woche

"Günstigste Bedingung für die Lohnarbeit ist möglichst rasches Wachstum des produktiven Kapitals, heißt nur: Je rascher die Arbeiterklasse die ihr feindliche Macht, den fremden, über sie gebietenden Reichtum vermehrt und vergrößert, unter desto günstigeren Bedingungen wird ihr erlaubt, von neuem an der Vermehrung des bürgerlichen Reichtums, an der Vergrößerung der Macht des Kapitals zu arbeiten, zufrieden, sich selbst die goldenen Ketten zu schmieden, woran die Bourgeoisie sie hinter sich herschleift."
- Karl Marx; Das Kapital, Lohnarbeit und Kapital, Seite 27 bis 28 -

Sonntag, 14. Dezember 2014

Offener Brief an die ROGIDA, Güstrower und alle anderen "besorgten Bürger"

Diesen kleinen, feinen Brief hätte ich fast vergessen, doch er ist mir heute morgen aus meiner Jackentasche geplumpst und mich schon fast provoziert ihn in die digitale Welt zu überführen. Ich denke über den Ton in diesem anonym verfassten Brief kann man sich streiten, aber die Aussage dahinter ist und bleibt trotzdem wahr.

"Ich komme aus einer Arbeiterfamilie. Der überwiegende Teil meiner Freunde kommt aus ärmeren Familien. Ich weiß, wie scheiße es sich anfühlt, wenn man sich das ganze Blingbling nicht leisten kann, das man jeden Tag im Fernseher sieht. Ich weiß, wie derbe es nervt, wenn man auf Hartz-IV ist und die ganze Zeit Münzen zählen muss. Oder wie beschissen es ist, wenn man zwar arbeitet, aber irgendeine dumme notwendige Anschaffung, eine kaputte Waschmaschine, ein Fahrrad fürs Kind oder sonst etwas die gesamte Ersparnisse auffrisst, die man sich mühsam zur Seite gelegt hat. Und dann beschließen irgendwelche Penner, von denen man das ganze Jahr nichts zu erwarten hat, einem auch noch ein Flüchtlingsheim in die Stadt zu stellen.
Nur, liebe Güstrower: An nichts, aber auch gar nichts von alledem sind Flüchtlinge schuld. Im Gegenteil: Flüchtlinge wollen überhaupt nicht in Massenquartieren wohnen, in denen sie ohne Berücksichtigung kultureller Unterschiede zusammen eingepfercht werden. Ohne irgendeine Perspektive, weil sie sich weder frei bewegen können, noch arbeiten dürfen, Flüchtlinge, liebe Güstrower, kommen auch nicht hier her, um euch das Wenige wegzunehmen, das ihr habt. Sie kommen hier her, weil in ihren Ländern Krieg oder Bürgerkrieg toben. Oder weil ihre Länder so abgefuckt sind, dass sie dort nicht viel mehr machen können, als zu warten, bis sie und ihre Kinder verhungert sind. Oder weil sie politisch verfolgt werden. Liebe "besorgte Bürger", glaubt ihr ernsthaft, jemand nimmt die Reise in die militärisch bewachte Festung Europa auf sich, nur aus Spaß? Eine Reise, bei der jedes Jahr tausende Menschen irgendwo im Meer ersaufen, ohne dass man von Euch je gehört hätte, dass ihr darüber "besorgt" seid. Jetzt höre ich euch sagen: "Aber was geht mich das an, ich habe meine eigenen Sorgen, sollen die Habenichtse doch in ihrem Land bleiben.". Vergesst leiber nicht, warum die Herkunftsläder der Flüchtlinge so abgefuckt sind, dass da keiner bleiben will. Das hat viel mit Kriegen zu tun, die der Westen führt - auch die Bundeswehr. Das hat mit Waffenexporten zu tun, die aus Deutschland kommen und über Saudi-Arabien oder Katar oder die Türkei in Krisengebiete landen. Das hat viel zu tun mit einer Wirtschaftsordnung, die aus der ungleichzeitigen Entwicklung von Volkswirtschaften Profit schlägt. Kurz: Ihr, die ihr keinen Widerstand dagegen hinbekommt, dass US-amerikanische, europäische und deutsche Armeen andere Länder auch in euren Namen zerstören, ihr wollt jetzt noch die hetzen, die aus diesem Elend hier her fliehen? Habt ihr denn überhaupt keine Würde? Legt euch doch mit richtigen Gegnern an, mit Staat und Kapital, nicht denen, die ihr als Sündenböcke durch die Straße jagen könnt.
Ihr sagt und denkt: "Weil die Ausländer soviel kosten, bleibt wenig für uns." Erstens "kosten" die "Ausländer" gar nichts, wenn man schon im Rahmen dieses dummen Arguments bleiben will, sondern, weil sie immer schon stärker ausgebeutet wurden, und immer schon noch mehr abgezogen wurden als ihr, bringen sie diesem deutschen Staat sogar noch ein Plus an Einnahmen. "Kosten" tut das Recht auf Asyl, das ein Erbe des Zweiten Weltkrieges ist und in Deutschland ohnehin schon so eingeschränkt ist, dass es kaum noch etwas bedeutet als leere Worte. Die "Kosten" dieses Rechts plärrt ihr die ganze Zeit hinaus, ganz so, als würdet ihr in eurem kindischen Glauben an den Staat wirklich annehmen, wenn der gute Staat es nicht für diese "Kanacken" ausgeben müsste, würdet ihr es unterm Weihnachtsbaum finden. Wenn ihr schon so denkt, dann arbeitet euch doch mal an ein paar anderen "Kosten" ab. Warum haben wir euch nicht schreien hören, als die Bankenrettung 50 Milliarden Euro verschlang? Wo ist euer Protest gegen die konstante Milliarden Euro teuere Aufrüstung in diesem Land? Nichts haben wir von euch gesehen, wenn es um Widerstand gegen den Afghanistan-Krieg ging, der dutzende Milliarden "kostete". nur beim Asyl, da werdet ihr auf einmal zum Sparmeister.
Nun, liebe Güstrower, wir müssen noch über etwas reden. Euer Problem ist nicht, dass ihr mit zuvielen Ausländern zusammenleben müsst. Euer Problem ist, dass es da, wo ihr wohnt zu wenige Ausländer gibt. Studien belegen, dass Fremdenhass vor allem da aufkommt, wo sehr wenig Kontakt zu "Fremden" besteht, Ihr sucht euch irgendwelchen Internet-Blogs von verbitterten rassistischen Schwachmaten selbstgeschriebene Lügenartikel zusammen und konstruiert euch ein Bild vom "Ausländer", das mit der Realität nichts zu tun hat. Ein kleiner Tip am Rande: Nicht alles, was man irgendwo im Internet findet, ist deswegen schon wahr. In Sachsen, da, wo die PEGIDA gegen "Islamisierung" demonstriert, gibt es 0,1 Prozent Muslime. 0,1 Prozent - das ist für euch "Islamisierung". Nun werdet ihr sagen: "Naja, aber wieviele gibt es in Berlin." Ja, da habt ihr ganz recht, da gibt es mehr, sogar 6,5 Prozent. Nur: in Berlin, in Kreuzberg, in Neukölln, im Wedding, wird nicht gegen "Islamisierung" und "kriminelle Ausländer" demonstriert. Weil die "Ausländer" dort Nachbarn sind, unsere Freunde, ihre Kinder mit unseren Kindern zur Schule gehen. Weil wir jeden morgen bei Ali und Fatma unsern Kaffee trinken und uns nicht rund um die Uhr auf irgendwelchen Hirnfickblogs von ultrahässlichen Internetrassisten (Anmerkung von mir: das hätte man auch gewählter ausdrücken können) erfundene Horrorpropaganda über "kriminelle Ausländer" reinwürgen, bis wir vor Angst in die deutschen Höschen scheißen. Solltet ihr auch mal probieren.
Vielleicht könnt auch ihr langsam merken: ihr demonstriert, weil ihr die Ursachen eurer alltäglichen Sorgen in einen Sündenbock verlagert, den ihr manchmal "Muslime", manchmal aber auch einfach "Ausländer" nennt. Ihr nehmt die Probleme, die ihr habt und gegen die ihr zurecht was tun wollt. Aber anstatt nach den wirklichen Ursachen zu suchen, sucht ihr euch die schwächsten Gleider der Gesellschaft, die "Flüchtlinge" und "Ausländer", und wollt in ihnen den Ursprung allen Übels sehen.
"Wenn ihr nicht aufpasst, dann werden die Medien euch dazu bringen, diejenigen zu hassen, die unterdrückt werden, und die Unterdrücker zu lieben.", hat Malcom X einmal gesagt. Ihr passt nicht auf. Und für euch braucht´s nicht mal die Medien. Bei euch reichen ein oaar mittelmäßige Neonazis, Rassisten und ähnliche intellektuelle Glanzlichter. Von denen lasst ihr euch dann erklären, wer an allledm Schuld ist? Von denen? Luft ihr noch rund? Ihr lasst euch von Springer-Presse, von PI-News, NPD, Die Rechte und wie sie sonst alle heißen, einreden, die "Ausländer" oder neuerdings die Muslime wären an eurem Unglück schuld. Sind sie aber nicht. Genauso wie ihr, und genauso wie wir, sind die meisten Flüchtlinge, die hier herkommen, und die meisten Ausländer, die hier leben, Habenichtse. Und das ist nichts, wofür man sich schämen muss. Schämen muss man sich nur, wenn man den richtigen Feind nicht erkennt und stattdessen ohnehin schon entrechtete Mensche zu Sündenböcke erklärt.

Hört mit dem Scheiss auf, ihr macht euch lächerlich!"

Dienstag, 9. Dezember 2014

Über die "Freunde für Deutschland"

Gestern wurde mir folgender Post als Trend im deutschen Google+ angezeigt:

Kriminelle Asylanten berauben deutsche Bürger:

Auf der Jagd nach Trickdieben waren Zivilfahnder in der Nacht zu Samstag in Frankfurt unterwegs. Zwischen 21 und 6 Uhr gingen 16 Anzeigen wegen Trickdiebstahl ein. Die Fahnder konnten schließlich eine Gruppe von neun jungen Männern zwischen 16 und 31 Jahren ausfindig machen und festnehmen. Alle neun stammen aus Erstaufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge in Gießen und Gelnhausen. Bei ihrer Durchsuchung förderten die Beamten 14 gestohlene Handys, mehrere Geldbörsen mit Inhalt und mehr als 6 000 Euro Bargeld zutage. Laut Polizei ist dies kein Einzelfall. Immer wieder werden nach solchen Straftaten Asylsuchende festgenommen, die sich normalerweise im Umfeld ihrer Unterkünfte aufhalten sollten.

Und was sagen jetzt unsere Asylanten- Schützer dazu? „Alles erlogen, das sind Ausnahmen, aufgebauscht, die Presse lügt, usw.“ Liebe Gut-Menschen, seht den Tatsachen endlich ins Auge. Die Leute die ihr als so bemitleidenswert betrachtet sind im Allgemeinen keine armen Kriegsflüchtlinge, sondern zum großen Teil Kriminelle, die sich die hohen Geldbeträge die sie an ihre Schlepper zahlen mussten auf irgendeine illegale weise beschafft haben. Sobald diese Leute in Deutschland sind gehen sie weiter dem nach was sie als einziges gelernt haben, „lügen und betrügen“.


Das ganze ist mir natürlich ziemlich sauer aufgestoßen weshalb ich folgendes gepostet habe:

Ach schön schon wieder rassistische Hetze bei Google+. Ich muss wohl nicht darauf hinweisen, das Gutmensch ein Begriff aus dem alten Nazi-Deutschland war um Menschen zu betiteln die zu viel Mitleid mit den verfolgten Juden, Homosexuellen, Roma, Sinti, Kommunisten und Behinderten hatten und deswegen auch verfolgt und unterdrückt wurden. Ich finde es immer wieder bezeichnend wenn bestimmte Leute solche Begriffe zu solchen Themen gebrauchen, das erspart mir die Analyse ihrer politischen Ausrichtung. Und ich habe das zwar schon unter etlichen Posts geschrieben, werde es hier aber nochmal erwähnen. Die Kriminalitätsrate unter Menschen mit Migrationshintergrund, Flüchtlingen und Asylbewerber*innen ist unglaublich gering, wenn man das ins Verhältnis zu der gesamten Deutschen Bevölkerung nimmt ist die Kriminalität unter Menschen mit ausländischen Wurzeln so gering, das man sie sogar vernachlässigen kann. Dahingegen hat schon jeder dritte Deutsche eine Straftat begangen bzw. stand als Angeklagter vor Gericht. Wenn man es also so will sind die Deutschen um längen krimineller als Menschen mit ausländischen Wurzeln. Im übrigen ist die Kriminalitätsrate der rechten Szene einer der höchsten, wenn man sie nach der politischen Orientierung ordnet. Das spricht wohl für sich.
Und achja der Typ der da über mir so schön über Frau Roth ablästert, hat wohl die Bilder nicht mehr im Kopf als Frau Roth von türkischen Polizisten auf dem Gezi-Park während einer Solidaritätsaktion mit den dortigen Aktivisten gegen Erdogan brutal niedergeschlagen und mit Pfefferspray bearbeitet wurde. Bei den Grünen läuft im Moment nicht alles so wie ich es mir wünschen würde, aber ihre Politiker haben mehr Mut und Mum in der Hose als jeder Rechtsradikale der gegen Menschen wettert die anders sind als er.

Mein Post hat dem rechtem Publikum natürlich gar nicht gefallen und dementsprechend die Reaktionen:
Namen sind von mir geändert worden

Mi. Ve.: "Wie sehr es nervt, immer gleich als "Nazi" bezeichnet zu werden, nur weil man eine Meinung hat."

Kl. Fr.: "Ich habe niemanden beleidigt nur meine Meinung gesagt.Natürlich gibt es Ausnahmen.Wo lebst Du?Die Kriminalitäsrate steigt zunehmend.Es ist erwiesen.!!!!Du mußt die Realitäten sehen,Dir keine Scheinwelt aufbauen.Ich zweifle an dem Verstand mancher Leute."

Hr. Ch.:"Hahaha....Guter Witz ....!
Das Geld wird zusammengelegt oder Schulden gemacht und der Stärkste wird von der Familie als Anker ausgewählt und nach Europa geschickt um Fuss zu fassen und die Familie nachzuholen..!
Darum trauen sie sich auch nicht wieder zurück, wenn sie abgewiesen worden sind. Sie leben dann lieber illegal auf der Strasse wie ein Tier ..! Wegen der Schande versagt zu haben ..!!!"

Besonders mit dem User Hr. Ch. hab ich eine langwierige Diskussion über 5 Stunden geführt, die zum Ende zu einer Hetzjagd auf meine Person wurde und der sich immer mehr Rassisten anschlossen, mein Highlight war im Zuge dessen folgender Post:

Ra. Za.: "Der Henning wird am lautesten schreien, wenn ihm so ein Kindersoldat ein Messer zwischen die Rippen steckt!"

Danach haben diese Leute herausgefunden das ich noch Schüler eines Gymnasiums bin und wollten partout nicht weiter mit mir Diskutieren, was sie damit begründeten, dass ich doch gefälligst ins Bett gehen soll, damit die Erwachsenen in ruhe sich gepflegt weiter Unterhalten können. Fazit:

Zitat(e) der Woche

"Zu den seltsamsten Beziehungspaaren gehört der Ausländerhaß im Lande des Reiseweltmeisters Deutschland."
- Erwin Koch, Aphoristiker -

"Asylanten flüchten zu uns vor den Folgen unserer Politik."
- Dr. phil. Michael Richter, Zeithistoriker -

Samstag, 6. Dezember 2014

Say it loud! Say it clear! Refugees are Welcome here!

Solidaritätsdemo für das Asylbewerberheim in Güstrow

Heute sind in Güstrow bis zu 500 Menschen zusammengekommen um sich mit den Asylbewerber*innen dort zu solidarisieren. Seit mehreren Monaten schon sehen sich diese rassistischen Hetzen einer "Bürgerinitiative" ausgesetzt, die mit Mahnwachen und Fackelzügen (Ja! Fackelzüge mit allem drum und dran!) gegen diese von Kriegen und Diskriminierungen vertrieben und oft schwer traumatisierten Menschen Stimmung macht. Hinter dieser Bürgerinitiative stehen bekannte NPD-Kader und seit ihrer Präsens sind Übergriffe auf Asylbewerber*innen immer häufiger vorgekommen. Nun will die Stadtverwaltung das Asylheim aus der Stadt in einen nahe gelegenen Wald zu verlegen, das wollten sich mehrere regionale Bündnisse nicht bieten lassen und haben zur Demo aufgerufen. Und das beste die von der ROGIDA (Rostocker Gegen Die Islamisierung Des ABENDLANDES) veranstaltete Gegendemo zählte nur 70 Mitglieder und kann deswegen nur als Fail und als klares Zeichen der Güstrower für die Flüchtlinge gesehen werden.

Hunderte demonstrieren für bessere Integration von Flüchtlingen

Güstrow: "Demonstratives" Willkommen







PS: Ich bin natürlich auch irgendwo auf diesen Fotos versteckt. Na, wer findet mich?

Freitag, 5. Dezember 2014

Rot-Rot-Grün endlich durch!

Ramelow zieht endlich ein und packt gleich richtig an!

Das unmögliche ist geschafft! Die Koalition Rot-Rot-Grün ist durch und das rotere Rot sitzt dabei im Ministerpräsidentensessel. Bode Ramelow von der Links-Partei ist nun der Landesvater des Freistaates und dabei der erste Ministerpräsident der Linken überhaupt. Ein Meilenstein, doch was bedeutet er und was können wir von Ramelow erwarten?


Bedeutung
Über die Bedeutung kann ich hier nur mutmaßen, aber eine dürfte wohl klar sein: Ähnlich wie beim grün regierten Baden-Würtemberg dürfte dies wohl ein Zeichen setzen, nämlich das die Linke nicht nur als Machtbereicher, sondern auch Machtbeansprucher fungieren kann. Auch muss die Linke nun zum ersten mal die volle Verantwortung übernehmen, kann sich nicht hinter Koalitionsgebundenheiten verstecken, sondern muss beweisen, dass wenn sie die Hosen an hat, dann auch dementsprechend handeln kann. Auch hat die Linke nun endlich die Chance endlich die die Menschen zum schweigen zu bringen, die schon jetzt von einer SED-Diktatur 2.0 sprechen. Desweiteren kann die Linke nun sich als wirkliche antikapitalistische, marxistische Alternative zu präsentieren und dürfte damit sich vor die nächste Bundestagswahl ein Zeichen gesetzt haben: Rot-Rot-Grün im ganz großem Stil.

Erwartung
Wir können von Ramelow nicht die sozialistische Revolution erwarten von der uns die CDU und die bürgerliche, konservative Elite schon seit den Verhandlungen warnen. Was wir von ihm erwarten können ist ein stärkeres Vorgehen gehen Rassismus und Ausbeutung. Wenn Ramelow nun seinen Worten Taten sprechen lässt, dann werden rassistische Gesetze und der Abbau des Sozialstaates endlich gestoppt. Ein Schritt in diese Richtung hat Ramelow nun schon gemacht, denn ab sofort werden keine Abschiebungen mehr im Winter durchgeführt.


Mittwoch, 3. Dezember 2014

Wie die USA die ISIS "erschaffen" hat


Nachgedacht

Heute: So nimmt die Öffentlichkeit Streiks wahr

"Gegen diese juristisch umstrittene Streikform fährt die Konzernspitze schwere Geschütze auf: Mit Flugabwehrraketen vom Typ FIM-92 Stinger sollen die streikenden Kapitäne aus ihrem Wolkenkuckucksheim auf den Boden der Tatsachen und anschließend an den Verhandlungstisch zurückgeholt werden."

Achtung: Lufthansastreik eskaliert

Dienstag, 2. Dezember 2014

Schulden und was nun?

Zu Heute durfte ich folgenden Text für AWT bearbeiten:

"Totaler Kreditstopp: Es wird ab sofort kein weiterer Kredit aufgenommen.
Leider haben wir diese Möglichkeit nicht. Denn es werden laufend Kredite zur Rückzahlung fällig. Sie werden dadurch zurückgezahlt, dass neue Kredite aufgenommen werden (Umschuldung). Dabei geht es jährlich um mehr als 300 Mrd. EUR. Wenn wir die Umschuldung abbrechen, hat dies innerhalb von Tagen den Finanzkollaps des Staates zur Folge: Schlagartig können die Gehälter im öffentlichen Dienst nicht mehr gezahlt und die Sozialleistungen nicht mehr erbracht werden. Die Umschuldung muss also weitergehen."
- http://www.staatsverschuldung.de/ausweg1.htm -

Diese netten Zeilen durfte ich nun also in meinem AWT-Buch lesen und dann das nötigste in meinen Hefter übertragen, dabei sind mir aber einige Sachen sehr sauer aufgestoßen. Lest diesen Text noch einmal ganz genau durch und dann wird euch auffallen, dass der Staat Kredite aufnehmen muss alleine um die anderen Kredite, die er davor schon aufgenommen hat bedienen zu können, d.h. er tauscht den Kredit gegen einen anderen, damit er abbezahlt ist, nimmt dafür aber ein genauso hohen auf! Das bringt genau gar nichts bzw. wurde genau das hervorrufen, wovor der Text warnt. Dieses Video veranschaulicht das ganz gut:



Aber das der Text falsch ist, ist für mich noch nicht mal so schlimm, es ist vielmehr, wie der das AWT-Buch durch solche Texte alle Möglichkeiten der wirklichen Entschuldung ausschließt und nur die alt-kapitalistische Weisheit: "Nur Wachstum hilft!" als Möglichkeit lässt und hier wird auch nur der relative Schuldenberg kleiner, die Schulden aber bleiben bestehen. 

Ich hab mir natürlich dann überlegt wie man denn die Schulden nun abbauen könnte und mir ist dabei aufgefallen, das die Möglichkeit des totalen Kreditstopps doch funktionieren würde, wenn man die Steuern bei denen dafür erhöht die es vertragen können, also die Reichen und die Großunternehmen, ich denke dabei speziell an die Global Player. Durch die erhöhten und nichtrückzahlungspflichtigen Einnahmen, kann der Staat seine Schulden leicht abbauen ohne dabei neue machen zu müssen. Warum das wohl nicht in den Lehrbüchern steht? 
" [Die marxistische Philosophie] betont, daß die Theorie von der Praxis abhängt, daß die Praxis die Grundlage der Theorie bildet und die Theorie ihrerseits der Praxis dient."
- Mao Tsetung; Worte des Vorsitzenden Mao Tsetung, "Über die Praxis" -