Dienstag, 13. Januar 2015

Zitat(e) der Woche

Terrorbekämpfung darf nicht mit Terroristenbekämpfung verwechselt werden.

Der Terror der Anti-Terroristen fördert den Terror der Terroristen.

-Gerald Dunkl; österreichischer Philosoph-

Mittwoch, 7. Januar 2015

Kommunismus und die Diktatur - Ein Erklärungsversuch

Das von Kritikern des Kommunismus am häufigsten gebrauchte Argument ist wohl, dass der Kommunismus immer zu einer Diktatur führen muss. Dass das nicht stimmt ist wohl durchaus durch genügend Beispiele in der Vergangenheit und der Gegenwart bewiesen, aber die Anzahl der wirklich diktatorischen und kommunistischen Nationen in der Vergangenheit und leider auch in der Gegenwart ist so erschreckend groß, dass die Anzahl der wirklich demokratischen fast schon einen Seltenheitswert bekommt. Aber warum ist das so? Liegt es an der fehlerhaften Konstruktion der Ideologie wie die Kritiker meinen oder spielen etwa andere Gründe eine Rolle?

Ist es nicht demokratisch, ist es nicht kommunistisch!

In der Theorie kann der Kommunismus nicht mit einer Diktatur einhergehen, beide Konstrukte schließen sich aus. Der Kommunismus ist die Verwirklichung einer klassenlosen Gesellschaft und die relative Gleichheit der Individuen zum wohle kollektiven Interesses, daraus ergibt sich schon warum eine Diktatur im Kommunismus nicht möglich sein kann, denn eine Diktatur setzt eine herrschende Klasse, also eine bestimmte Personengruppe, die durch bestimmte sozio-ökonomische Eigenschaften zur Herrschaft bestimmt sind, was dem Gedanken der Klassenlosigkeit widerspricht und eine Diktatur kann nie im kollektiven Interesse stattfinden, da eine Diktatur nur die Interessen der herrschenden Klasse oder einzelner Personen berücksichtigt. Dieser These folgend waren die "kommunistischen Diktaturen" entweder keine Diktaturen oder keine kommunistischen Nationen und da ist dann wohl eher letzteres der Fall. Die angeblichen kommunistischen Diktaturen der Vergangenheit und Gegenwart können darum nur als sozialistische Diktaturen gesehen werden, das ist zwar nun aus humanitärer Sicht nicht viel besser, entlastet aber den Kommunismus.

Der "Designfehler" des Sozialismus

Nach der marxistischen Geschichtstheorie muss nach dem Kapitalismus ein Aufbäumen bzw. eine Revolution durch das Proletariat stattfinden, die die Herrschaft der Bourgeois beendet und den Weg zur klassenlosen Gesellschaft  öffnet, doch nach Marx gibt es einen Zwischenschritt; den Sozialismus. Der Sozialismus wird von Marx als Herrschaft des Proletariats über die Bourgeois bezeichnet und von späteren marxistisch-leninistischen Theoretikern als Diktatur des Proletariats weitergeführt. Zwar wird unter der Diktatur des Proletariats eine absolute Herrschaft der Mehrheit, nämlich der arbeitenden Massen, verstanden und man könnte das sogar als Demokratie ansehen, da ja die Mehrheit genauso wie in einer Demokratie mitbestimmt, aber das Proletariat war nie eine homogene politische Masse und Demokratie lebt nicht nur von den Mehrheitsentscheidungen, sondern auch von den freiheitlichen Werten wie Meinungsfreiheit, Pressefreiheit etc. diese würden aber in einer Diktatur des Proletariats entfallen und eine Demokratie de facto unmöglich machen. Auch wird hier ein Denken vorgegeben, nach dessen Motto jeder der gegen eine proletarische Diktatur sei wäre auch gegen den Sozialismus und gegen die Ziele des Kommunismus, also ein Antikommunist. Dieses Denkmuster sollte z.B. sich als Legitimation für die totalitäre Ostblockstaaten und der UdSSR nach Stalin beweisen und brachte nicht nur den wirklichen Feinden des Kommunismus den Tod, sondern auch vielen Reformkommunisten bzw. -sozialisten.

Egoismus und purere Machtlust

Viele sozialistische Diktaturen und vor allen Dingen die stalinistischen Systeme können wohl damit erklärt werden, dass es in diesen Nationen leider einige Individuen mit eher egoistischen Ansichten an die Spitze revolutionärer Bewegungen geschafft haben und den Marxismus nur als Legitimation für ihre Machtergreifung und -sicherung nutzten, was durch die Fehler des marxistisch-leninistischen Sozialismus begünstigt wurde. Macht kann Menschen korrumpieren und wenn ein einzelner zuviel unkontrollierte Macht in den Fingern hält, dann wird er sie mehren wollen und nie mehr loslassen. Stalin kann hier wohl als bestes Beispiel dienen. Seinem Machtwahn und seiner Paranoia fielen Abertausende zum Opfer und selbst seine Nachfolger in der UdSSR mussten eingestehen, dass es für Stalins Handeln keine Rechtfertigung geben kann und es dafür wohl auch keine Wiedergutmachung geben kann, die das Geschehene aufwiegt.

Schwere Zeiten erfordern schwere Maßnahmen

Viele revolutionäre Umstürze seitens der Kommunisten und Sozialisten fanden zu Zeiten höchster Not in den jeweiligen Nationen statt und oftmals mussten sich die Revolutionäre nicht nur ausländischen Invasoren, wirtschaftlicher Krise, einer hungernden Bevölkerung und einem drohenden oder bereits angefangenen Bürgerkrieg gegenüber sehen. Um all diesen Problemen Herr zu werden, konnten viele gar nicht anders als sich autoritärer und diktatorischer Maßnahmen zu bedienen um die ja eigentlich gute Sache der Kommunisten am Leben zu halten. Aufgrund von mangelnder Kompromissbereitschaft nahmen sich dann idealistische Leitfiguren wie Lenin oder Mao der Aufgabe an den Karren aus dem Dreck zu ziehen getreu dem Motto: "Wenn du willst das etwas gemacht wird, dann mach es selbst." Nach Bewältigung der Krisen verfielen diese Leitfiguren dann der Macht wie im vorherigen Punkt beschrieben oder nach ihrem Tod zerfiel das von ihnen getragene Gebilde dann wieder in seiner alten Probleme, wie es bei z.B. Tito in Jugoslawien war.


Die Kommunisten der heutigen Zeit müssen aus diesen Fehlern der Vergangenheit lernen und dürfen nicht zulassen, dass sie wieder passieren, wenn der Kommunismus wirklich eine Chance haben soll. Der Kommunismus darf nie wieder für eine Diktatur als Machterhalt dienen und muss seinen Werten um jeden Preis treu bleiben. Ein demokratischer Kommunismus ist nicht nur notwendig, er ist die einzig mögliche Form!

Samstag, 3. Januar 2015

Neues aus der Esoterikkuschelecke

Nachdem ich den letzten Beitrag auf Google+ gepostet hatte, fing eine bestimmte Person an über das "ehernde" Ziel der Artamanen zu diskutieren und verteidigte ihre Wertvorstellungen. Nach kurzen hin und her diskutieren haute die Person dann folgende Kommentare raus:

"Der Grund weshalb die Politik nichts dagegen macht ist das System von Syrien Libanon Israel Jugoslawien Iran. Wo Rassen- Glauben aufeinander gehetzt werden um ganze Volker auszurotten, verringern. Weshalb hier ebenfalls im Plan ist das selbige geschehen zu lassen.

Damit die Freimaurer Juden Rothschild Zion Satan Sekte ihr Reich haben können. Die Merkel hat einen Ausweis davon, da die dazu gehört und somit auch nichts dagegen gemacht wird.

Übrigens die gesamte katholische Kirche gehört zu diesem Zion Satan."


"Die orthodoxen ebenfalls. Da alles was in der Bibel steht vom Satan geschrieben wurde."

Das kann man wohl unkommentiert im Raum stehen lassen ... 

Freitag, 2. Januar 2015

Der ethnische Kampf der völkischen Siedler

Wie braune Ökologen und Artamanen die Dörfer MVs unterwandern

Sie nennen sich völkische Siedler und haben nur ein Ziel: Die germanische bzw. arische Rasse am Leben zu erhalten. Ihre Methoden: Aussteigerleben und systematische Übernahme strukturell schwacher Dörfer besonders in Mecklenburg-Vorpommern.
Das alles klingt nicht nur nach einer der schlimmsten Auslebungen des nationalsozialistischen Gedankenguts, es ist sogar so extrem, dass die Nazis sich 1934 öffentlich von den Artamanen distanzierten und Fördermittel zurückzogen. Das die Artamanen bis heute überlebt haben ist ziemlich beängstigend und noch mehr, wenn man sieht, das nach 1969 ihre Mitgliederzahlen dramatisch in die höhe schossen!
Die Artamanen sind trotzdem nur eine geringe Gefahr für die Gesellschaft, denn sie rekrutieren hauptsächlich aus Familien die über Generationen hinweg rechtsextrem waren und leben in einer fast völlig isolierten Parallelgesellschaft mit eigenen Dörfer, Bauerngütern und Schulen. Sie verweigern sich jeglicher Teilnahme am gesellschaftlichen Leben in der BRD und leben ihre Ideologie völlig ungezwungen aus in den oftmals sehr großen "Siedlungsgebieten" MVs.
Schlimmer sind da noch die braunen Ökologen oder auch völkischen Siedler, die versuchen durch zahlenmäßige Überlegenheit Dörfer und kommunale Strukturen für ihre Sache zu assimilieren. Diese Idee ist zwar nicht neu und wurde von dem als Abriss-Krüger bezeichneten und bekannten Neo-Nazi mit seiner Kameradschaft in Jamel erfolgreich durchgeführt, indem er mit seiner Baufirma so gut wie alle Häuser erst aufkaufte und dann an seine Freunde aus der NPD und den Kameradschaften weiterverkaufte, so dass in Jamel nun mehrheitlich Nazis, Kameradschaftler und rechte Skinheads wohnen, nur die Dorfverwaltung und das Bürgermeisteramt konnten die noch nicht übernehmen, aber das ist auch nur eine Frage der Zeit.
Diesem Beispiel folgend organisieren sich nun alternative Rechte und esoterische Neo-Nazis um weitere Dörfer durch zuziehen zu übernehmen und zu "National-Befreiten" Zonen zu erklären. Dabei gehen sie aber mehr oder weniger heimlich vor und versuchen nicht in der Dorfgemeinschaft auf zu fallen, indem sie sich als Umweltaktivisten oder Esoteriker zeigen, die vielleicht etwas "seltsam" aber nicht gefährlich sind. Dabei werden über Stammtische und Dorfveranstaltungen dann nach und nach die Einheimischen in die Ideologie der völkischen Siedler eingeführt und für ihre Sache gewonnen. Sogar die Kinder der "Siedler" werden zur Rekrutierung von Nachwuchs genutzt, indem die Kinder andere Kinder in Schulen und Kindergärten auf die Seite der Siedler ziehen, denn erstens ist der Kampf zur Erhaltung der Rasse Familienaufgabe und zweitens dürfen die Kinder ja auch nur gute Germanen bzw. Arier heiraten um die Sache nicht zu gefährden.

Weder die Artamanen noch die völkischen Siedler sind im Moment Thema in der Politik und noch nicht mal auf kommunaler Ebene wird dieses Problem angesprochen, dabei wird hier nicht nur eine zurecht tote Weltvorstellung wiederbelebt, sondern auch noch ein harter und indoktrinierter Kern aus Nazis geschaffen, für die Rassenhass und Führerkult selbstverständlich ist. MV wird immer mehr zur Zielscheibe verschiedenster rechtsextremer Gruppen, aber die Politik konzentriert sich viel zu sehr auf die dazu verglichenen harmlosen NPD und Kameradschaften, dabei sind die schon wieder für viele Rechte unattraktiv geworden. Die Landes- und die Kommunalpolitik muss sich der Gefahr solcher rechten "Spinner" bewusst werden und dementsprechend handeln. Diese Spinner haben ein Ziel und sie setzen alles ein um das zu erreichen, ohne Rücksicht.

Ließ auch:

Studie MV ist Hochburg der Rechtsaußen Ökos

Braune Ökologen (PDF)