Dienstag, 30. Dezember 2014

Der lange Krieg oder auch der revolutionäre Krieg

Film "Die Kinder der Seidenstrasse"


Als ich letztens auf der Video-Plattform Myvideo nach Filmen stöberte, bin ich auf diesen doch eher unscheinbaren Film gestoßen. Der Film von Roger Spottiswoode handelt über den britischen Kriegsjournalisten George Hoog (gespielt von Jonathan Rhys Meyers) der in das kürzlich von Japanern eingenommene Nanking fährt um über den heute als langer Krieg bezeichnete Konflikt zwischen den chinesischen Bürgerkriegsfraktionen und dem Japanischen Kaiserreich zu berichten, dabei erlebt er den von den Japanern verübten Völkermord an der chinesischen Bevölkerung hautnahe mit und dokumentiert diesen auf seiner Kamera. Als er aus der Stadt fliehen will, wird er von den Japanern gefasst und soll exekutiert werden. Der Partisanenkämpfer und Angehöriger der Kommunisten Jack Chen rettet Georg und zusammen fliehen sie aus der Stadt, wobei Georg aber schwer verletzt wird und nun von der Krankenschwester Lee Pearson und Jack zu einem Waisenhaus fern ab des Krieges geschickt. Ein Waisenhaus für Kriegswaisen.


Dieser Film offenbart, dass der Zweite Weltkrieg nicht erst mit Hitlers Einmarsch in Polen sondern schon viele Jahre früher anfing, als das nationalsozialistische Japanische Kaiserreich das vom Bürgerkrieg gebeutelte China überfiel und anfing den asiatischen Kontinent von Chinesen zu "säubern". Aber nicht nur das wird eindrucksvoll vor Augen geführt, sondern auch die Unausweichlichkeit des Zweiten Weltkrieges und das er schon hätte beendet werden können, bevor er zu dem Konflikt wurde als der er in unseren Geschichtsbüchern steht. Dabei fand ich die Szene wo George Lee erzählt das die Menschen in Großbritannien und in der USA versuchen die Normalität um jeden Preis aufrecht zu erhalten: "Krieg? Was für ein Krieg? Wir haben eine Wirtschaftskrise!" zitierte George einen US-Bürger.

Auch zeigt der Film die wahren Opfer und die unaussprechliche Brutalität des Krieges gegenüber Kindern die zu schnell zu Erwachsenen werden müssen. Wenn du dich als 14 Jähriger unter dem toten Körpern deiner Freunde und Verwandten verstecken musst um nicht von den Japanern hingerichtet zu werden, dann zerbricht etwas in dir und mich hat es unendlich traurig gemacht.

Angesichts dessen müssen wir uns fragen ob unser Verhalten in der momentanen Situation gerechtfertigt ist! Können wir wirklich auf die Straße gegen Flüchtlinge marschieren, während im Moment in mehr Ländern gekämpft wird als nach Ende des Zweiten Weltkrieges? Können wir es wirklich verantworten Ländern, die sich eines Vernichtungskrieges gegenüber sehen, alleine zu lassen und unsere dazu verglichenen, belanglosen Probleme in den Vordergrund schieben?
Diese Fragen gingen mir nach Ende dieses Filmes durch den Kopf und dass die Geschichte wahr ist macht das ganze nicht wirklich besser.

Deswegen mein Prädikat: Auch wenn der Film klar mehr zur Unterhaltung als zum Wachrütteln gemacht wurde, verfehlt er sein Ziel nicht und klärt in vielen Teilen auf indem er ungeschönt den schrecklichen Alltag des Krieges zeigt.


Montag, 29. Dezember 2014

Zitat der Woche

Am weitesten in der Rücksichtslosigkeit bringen es Menschen, die vom Leben nichts verlangen als ihr Behagen.
- Marie von Ebner-Eschenbach -

Sonntag, 28. Dezember 2014

Esoteriker, Querfrontler und Montagsdemonstranten

Oder auch: Wie die Putinversteher entstanden

Der Ukrainekonflikt spaltet nicht nur Europa und die Ukraine, sondern auch die deutsche Bevölkerung. Wer ist schuld am Blutvergießen? Wenn kann man trauen? Wer ist gut und wer ist böse? Auf diese drei Fragen antworten zwei Lager genau unterschiedlich: Erstens die "Aluhutfraktion" mit ihrem Hassgesang aus "Die USA ist schuld und die deutsche Regierung und alle Mainstream-Medien sind ihre Marionetten und die Russen verteidigen sich doch nur und bekämpfen die bösen, bösen, bösen Faschisten in der Ukraine!" und zweitens der deutsche Durchschnittsbürger mit "Also Putin ist ein ganz, ganz böser Diktator und die USA waren und sind immer noch unsere Freunde und wenn die Medien das so sagen wirds wohl stimmen." Die zweite Fraktion gibt es in Deutschland, seit es die BRD gibt, aber die erste Fraktion, die ist neu. Woher kommt sie und wer gehört ihr an?

Wenn man die erste Fraktion unter einem Namen zusammenfassen möchte, dann bietet sich wohl der eigentlich abwertende Begriff "Putinversteher" an, denn es sagt so gut wie alles über diese Menschen aus. In ihnen finden wir ausschließlich Menschen mit anti-amerikanischer und pro-russischer Einstellung und in den extremsten Fällen auch die Einstellung, dass die Bundesrepublik nur eine Marionette der USA bzw. Israel bzw. beiden ist um ihren Weltherrschaftsplänen zu dienen. Es wäre zu einfach zu sagen, dass diese Menschen durchgehend Rechte sind, denn sie sind alles nur nicht das was wir als gemäßigte Mitte bezeichnen. Hier finden sich alternative Rechte, linke und rechte Esoteriker, Querfrontler und sektarische Linke und mischen ihre wirren Gedanken einmal richtig durcheinander. Der Antisemitismus von rechter Seite plus dem Pro-Russland-Gedanken von linker Seite (wegen den alten Sowjettagen) und der gemeinsame Hass auf die Amerikaner gewürzt mit den weltverklärenden Ideen der Esoteriker ergibt eine neue politische Bewegung, die von der etablierten Politik nur schwer verstanden wird.

Ich persönlich finde diesen Trend höchst beunruhigend und schaue dabei vor allen dingen auf die wachsende Zahl der Montagsdemonstranten, die sich nun auch schon in die etablierte Friedensbewegung eingeklingt haben und sie als Plattform zur Verbreitung ihrer Ideen nutzen. Auch das plötzliche Erscheinen der PEGIDA kann man dieser Bewegung zuschreiben, da viele PEGIDA-Anhänger der ersten Stunde zu den Putinverstehern gehörten und nun ihre Ideen auch dort mit verbeiten können. So wurde aus einer Anti-Islam-Bewegung plötzlich eine Bewegung gegen den Staat und auf Google+ wird oft schon so geredet, als ob sich die PEGIDA im offenen Krieg mit dem Staat und den Linken befindet.

Das einzige gute, was ich dieser politischen Entwicklung abgewinnen kann ist, dass sie die eingeschlafenen, etablierten Parteien wieder aufgeweckt hat und die verschwommen Grenzen zwischen den Parteien nun wieder aufbrechen. Der Weg wird frei gemacht für Parteienkämpfe alla Weimarer Republik wo man schon mal eine Koalition auflöst, weil man sich nicht darüber einigen konnte ob der Berufsunfallversicherungsbeitrag der Arbeitgeber um 0,5% angehoben werden sollte oder nicht. Wenn unsere Parteien nun auch wieder so mit idealistischen Eifer auf ihren Werten pochen und beruhen würden, hätten wir wieder eine interessante Parteinlandschaft und wahrscheinlich auch eine höhere Wahlbeteiligung und im besten Fall rutschen die Putinversteher wieder in die Vergessenheit ab.

Montag, 22. Dezember 2014

Zitat der Woche

Die Dinge in der Welt sind kompliziert, sie werden von allen möglichen Faktoren bestimmt. Man muß die Probleme von allen Seiten betrachten und nicht nur von einer einzigen.
- Mao Tsetung; Worte des Vorsitzenden Mao Tsetung, Über die Verhandlungen in Tschungking -

Donnerstag, 18. Dezember 2014

IDF rettet syrische Kämpfer aus umkämpften Gebieten

Das israelische Militär rettet Syrer aus feindlichem Gebiet - was für böse Zionisten! 

Im Internet, speziell auf Google+, wird immer öfter gegen diesen ach so bösen Staat namens Israel gehetzt und vor den geheimen Plänen der verschwörerischen Zionisten "gewarnt". Das klingt nicht nur nach Nationalsozialismus, das ist fast sogar noch schlimmer, denn nicht nur Nazis, Rechtspopulisten und Verschwörungstheoretiker schwimmen auf der Anti-Israel-Welle mit, sondern auch viele Menschen, die sich ins linke Spektrum einordnen wollen, hetzen gegen den einzigen jüdisch-geprägten Staat auf diesem Planten. Diese Ansichten beleben nicht nur längst vergangen geglaubte Denkmuster wieder und machen sie salonfähig, sondern sind auch noch grundlegend falsch.
Zu erst wäre da das Wort Zionismus an sich, denn es beschreibt keine andere Sache als eine spezielle Form des Nationalismus, der im diesem Fall nicht das anhimmeln einer bestimmten Nation, sondern die Schaffung bzw. Erhaltung eines jüdischen Staates. Diese Ideologie wurde zum ersten mal in der Antike bekannt, als die Juden aus dem babylonischen Exil entkamen und ihren verlorenen Staat neu aufbauen wollten, womit der Zionismus eine der ältesten politischen Bewegungen ist. Zionisten zielen nicht auf die Weltherrschaft ab wie es manche verwirrte Persönlichkeit glaubt, sondern wollen nur einen Staat für die Juden auf dieser Welt schaffen, was durchaus verständlich ist, da die Geschichte des Judentums eine Geschichte der Verfolgung und Unterdrückung ist.
Der moderne Zionismus will aus den Fehlern der Vergangenheit und aus den Erfahrungen des Dritten Reiches gelernt haben und baute kurz nach dem Zweiten Weltkrieg am 14. Mai 1948 den Staat Israel im ehemaligen Verwaltungsgebiet Palästina des zuvor zerfallen Osmanischen Reiches auf. Die von den Britten verwaltete Region wurde unter anderem auf drängen Saudi-Arabiens zu einem jüdischen Staat umgewandelt, der die vom Zweiten Weltkrieg entwurzelten europäischen Juden aufnehmen sollte. Der Plan Palästina zu teilen um einen israelischen und einen arabischen (erst nach Gründung Israels entstand die Nationalität der Palästinenser als Reaktion auf die neue jüdische Kultur) Staat, was von den amerikanischen Juden und den Arabern in und um Palästina abgelehnt wurde.
Diese Entscheidung wird aus heutiger Sicht als der größte Fehler bei der Gründung des jüdischen Staates betrachtet, denn nach wenigen Jahren führten die Nachbarländer Israels auf Grundlage ethnischer und religiöser Bestrebungen die jetzigen Palästinenser von der jüdischen Herrschaft zu "befreien", wobei dies laut Experten nur als Alibi dient seine eigenen Gebiete zu erweitern. Durch diese Kriege, die Israel alle gewann und dabei nur wenige Gebiete annektierte und das meistens auch nur um weitere Angriffskriege vor zu beugen, entstanden die heutigen Konflikte die den nahen Osten so zerreißen und wie heißt es so schön? Wer Wind sät, der wird Sturm ernten!
Die Anti-Israel-Stimmen in den Bevölkerungen der Nachbarländer werden immer lauter und immer mehr radikale und fundamentale Gruppen sprießen aus dem Boden mit dem alleinigen Ziel Israel und das Judentum zu vernichten. Besonders durch die ISIS und die Hamas fühlen sich viele Israelis bedroht und flüchten sich in den Zionismus, dessen Theoretiker eine Aufrüstung des israelischen Militärs um Notfalls einen präventiven Angriffskrieg gegen den IS zu führen. Auch werden die Menschen durch eine noch nie dagewesene Anti-Moslem-Stimmung durch Terroranschläge und gewaltsamen Aktionen der Hamas in die Arme von Rechtsradikalen und Rechtsextremen getrieben, welche die Menschen zu Untaten wie das Anzünden arabischer Schulen angestiftet.
Israel ist kein teuflischer Staat, dessen Eliten versuchen die Weltherrschaft an sich zu reißen, es ist Hoffnung, Bedrohung, Problem und Chance zugleich. Es gibt genügend Menschen in Israel die einfach nur in Frieden ihre Religion und ihre Kultur praktizieren wollen, ohne in Angst vor einer Invasion und Vertreibung leben zu wollen. Das Israel nur versucht Konflikte für sich bestmöglich zu lösen, sehen wir an folgenden Video:


Israel ist ein schwieriges Thema und eine Lösung ist in Zukunft auch nicht in Sicht, denn selbst wenn eine Zweistaaten-Lösung durchkommt, bleiben immer noch die Toten der vergangenen Jahre und die Aufteilung des Landes, besonders Jerusalems, dass die heiligste Stadt für gleich drei Weltreligionen ist. Der arabische Frühling hat die Machtverhältnisse in Nahen Osten ziemlich durcheinander gebracht und Islamisten in vielen Teilen gestärkt, aber es wurden auch die konservativen Kräfte zumindest in den muslimischen Ländern beseitigt bzw. entkräftet, wenn nun auch noch Israels Führung seinen Konservatismus beiseite schiebt, können konstruktive Verhandlungen aufgenommen werden. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. 

Mittwoch, 17. Dezember 2014

Über den Markt und die Wirtschaft IV

Die dezentrale Verteilungswirtschaft als Lösung I

Nach meiner Vorstellung sollte das Wirtschaftssystem, wenn es den Ansprüchen des Utopiekommunismus gerecht werden will, sich als dezentrale Verteilungswirtschaft am besten beschreiben lassen.

Anders als in der Marktwirtschaft und in der Planwirtschaft wird in der dezentralen Verteilungswirtschaft die Wirtschaft durch eine dem Staat unabhängige Behörde kontrolliert und verwaltet. Diese Behörde sollte dabei auf drei verschiedenen Ebenen operieren, wobei diese Ebenen jeweils eine unterschiedliche Anzahl wirtschaftlicher Regionen zusammenfassen sollen. Die erste Ebene ist dabei die kleinste und lässt sich mit der heutigen kommunalen Ebene im politischem System der BRD vergleichen, dabei übernimmt die erste, die regionale, Ebene, wobei diese Ebene nur einer wirtschaftlichen Region unterstellt ist, die annähernd soviel wirtschaftliche Kraft wie die anderen wirtschaftlichen Regionen bzw. ein bestimmtes Gebiet mit speziellen, der Produktion dienlichen Bodenfaktoren besitzt, die wichtigsten Funktionen und besitzt somit die höhere Entscheidungsgewalt, als die anderen Ebenen. Die zweite Ebene fasst nun mehrere wirtschaftliche Regionen zusammen, die sich auf ein oder mehrere Produktionszweige spezialisiert haben bzw. sich in ihrer Produktion ergänzen. Die dritte Ebene umfasst alle wirtschaftlichen Regionen und gilt als Kontrollgremium, dass auf die Einhaltung von Gesetzen in der Produktion und der Verteilung achtet und diese durchsetzt und ihr fällt auch die administrativen Aufgaben zu.
Die beiden wichtigsten Arbeitsabläufe in der Behörde müssen also die Erfassung und Protokollierung der Produktion und das Verteilen der wirtschaftlichen Menge innerhalb der jeweiligen Ebene. Das Prinzip lässt sich wie folgt erklären: die erste Ebene erfasst die Güter die durch die Produktion herausgegeben werden und verteilt diese an die Bevölkerung oder an die Produktion zur Herstellung eines höherwertigen Gutes, dabei werden Defizite und Überschüsse an bestimmten Gütern an die zweite Ebene gemeldet, die zweite Ebene dann erfasst die Defizite und Überschüsse in ihren Regionen und versucht diese möglichst vorteilhaft auszugleichen, wobei aber die Bevölkerungen in den Regionen nicht unterschiedlich behandelt werden dürfen und registriert nun einen Gesamtdefizit und einen Gesamtüberschuss der ihr unterstellten Regionen und meldet diese nun an die dritte Ebene, welche nun auch wieder die Gesamtdefizite und die Gesamtüberschüsse versucht möglichst vorteilhaft zu verteilen.

Dienstag, 16. Dezember 2014

Zitat der Woche

"Günstigste Bedingung für die Lohnarbeit ist möglichst rasches Wachstum des produktiven Kapitals, heißt nur: Je rascher die Arbeiterklasse die ihr feindliche Macht, den fremden, über sie gebietenden Reichtum vermehrt und vergrößert, unter desto günstigeren Bedingungen wird ihr erlaubt, von neuem an der Vermehrung des bürgerlichen Reichtums, an der Vergrößerung der Macht des Kapitals zu arbeiten, zufrieden, sich selbst die goldenen Ketten zu schmieden, woran die Bourgeoisie sie hinter sich herschleift."
- Karl Marx; Das Kapital, Lohnarbeit und Kapital, Seite 27 bis 28 -

Sonntag, 14. Dezember 2014

Offener Brief an die ROGIDA, Güstrower und alle anderen "besorgten Bürger"

Diesen kleinen, feinen Brief hätte ich fast vergessen, doch er ist mir heute morgen aus meiner Jackentasche geplumpst und mich schon fast provoziert ihn in die digitale Welt zu überführen. Ich denke über den Ton in diesem anonym verfassten Brief kann man sich streiten, aber die Aussage dahinter ist und bleibt trotzdem wahr.

"Ich komme aus einer Arbeiterfamilie. Der überwiegende Teil meiner Freunde kommt aus ärmeren Familien. Ich weiß, wie scheiße es sich anfühlt, wenn man sich das ganze Blingbling nicht leisten kann, das man jeden Tag im Fernseher sieht. Ich weiß, wie derbe es nervt, wenn man auf Hartz-IV ist und die ganze Zeit Münzen zählen muss. Oder wie beschissen es ist, wenn man zwar arbeitet, aber irgendeine dumme notwendige Anschaffung, eine kaputte Waschmaschine, ein Fahrrad fürs Kind oder sonst etwas die gesamte Ersparnisse auffrisst, die man sich mühsam zur Seite gelegt hat. Und dann beschließen irgendwelche Penner, von denen man das ganze Jahr nichts zu erwarten hat, einem auch noch ein Flüchtlingsheim in die Stadt zu stellen.
Nur, liebe Güstrower: An nichts, aber auch gar nichts von alledem sind Flüchtlinge schuld. Im Gegenteil: Flüchtlinge wollen überhaupt nicht in Massenquartieren wohnen, in denen sie ohne Berücksichtigung kultureller Unterschiede zusammen eingepfercht werden. Ohne irgendeine Perspektive, weil sie sich weder frei bewegen können, noch arbeiten dürfen, Flüchtlinge, liebe Güstrower, kommen auch nicht hier her, um euch das Wenige wegzunehmen, das ihr habt. Sie kommen hier her, weil in ihren Ländern Krieg oder Bürgerkrieg toben. Oder weil ihre Länder so abgefuckt sind, dass sie dort nicht viel mehr machen können, als zu warten, bis sie und ihre Kinder verhungert sind. Oder weil sie politisch verfolgt werden. Liebe "besorgte Bürger", glaubt ihr ernsthaft, jemand nimmt die Reise in die militärisch bewachte Festung Europa auf sich, nur aus Spaß? Eine Reise, bei der jedes Jahr tausende Menschen irgendwo im Meer ersaufen, ohne dass man von Euch je gehört hätte, dass ihr darüber "besorgt" seid. Jetzt höre ich euch sagen: "Aber was geht mich das an, ich habe meine eigenen Sorgen, sollen die Habenichtse doch in ihrem Land bleiben.". Vergesst leiber nicht, warum die Herkunftsläder der Flüchtlinge so abgefuckt sind, dass da keiner bleiben will. Das hat viel mit Kriegen zu tun, die der Westen führt - auch die Bundeswehr. Das hat mit Waffenexporten zu tun, die aus Deutschland kommen und über Saudi-Arabien oder Katar oder die Türkei in Krisengebiete landen. Das hat viel zu tun mit einer Wirtschaftsordnung, die aus der ungleichzeitigen Entwicklung von Volkswirtschaften Profit schlägt. Kurz: Ihr, die ihr keinen Widerstand dagegen hinbekommt, dass US-amerikanische, europäische und deutsche Armeen andere Länder auch in euren Namen zerstören, ihr wollt jetzt noch die hetzen, die aus diesem Elend hier her fliehen? Habt ihr denn überhaupt keine Würde? Legt euch doch mit richtigen Gegnern an, mit Staat und Kapital, nicht denen, die ihr als Sündenböcke durch die Straße jagen könnt.
Ihr sagt und denkt: "Weil die Ausländer soviel kosten, bleibt wenig für uns." Erstens "kosten" die "Ausländer" gar nichts, wenn man schon im Rahmen dieses dummen Arguments bleiben will, sondern, weil sie immer schon stärker ausgebeutet wurden, und immer schon noch mehr abgezogen wurden als ihr, bringen sie diesem deutschen Staat sogar noch ein Plus an Einnahmen. "Kosten" tut das Recht auf Asyl, das ein Erbe des Zweiten Weltkrieges ist und in Deutschland ohnehin schon so eingeschränkt ist, dass es kaum noch etwas bedeutet als leere Worte. Die "Kosten" dieses Rechts plärrt ihr die ganze Zeit hinaus, ganz so, als würdet ihr in eurem kindischen Glauben an den Staat wirklich annehmen, wenn der gute Staat es nicht für diese "Kanacken" ausgeben müsste, würdet ihr es unterm Weihnachtsbaum finden. Wenn ihr schon so denkt, dann arbeitet euch doch mal an ein paar anderen "Kosten" ab. Warum haben wir euch nicht schreien hören, als die Bankenrettung 50 Milliarden Euro verschlang? Wo ist euer Protest gegen die konstante Milliarden Euro teuere Aufrüstung in diesem Land? Nichts haben wir von euch gesehen, wenn es um Widerstand gegen den Afghanistan-Krieg ging, der dutzende Milliarden "kostete". nur beim Asyl, da werdet ihr auf einmal zum Sparmeister.
Nun, liebe Güstrower, wir müssen noch über etwas reden. Euer Problem ist nicht, dass ihr mit zuvielen Ausländern zusammenleben müsst. Euer Problem ist, dass es da, wo ihr wohnt zu wenige Ausländer gibt. Studien belegen, dass Fremdenhass vor allem da aufkommt, wo sehr wenig Kontakt zu "Fremden" besteht, Ihr sucht euch irgendwelchen Internet-Blogs von verbitterten rassistischen Schwachmaten selbstgeschriebene Lügenartikel zusammen und konstruiert euch ein Bild vom "Ausländer", das mit der Realität nichts zu tun hat. Ein kleiner Tip am Rande: Nicht alles, was man irgendwo im Internet findet, ist deswegen schon wahr. In Sachsen, da, wo die PEGIDA gegen "Islamisierung" demonstriert, gibt es 0,1 Prozent Muslime. 0,1 Prozent - das ist für euch "Islamisierung". Nun werdet ihr sagen: "Naja, aber wieviele gibt es in Berlin." Ja, da habt ihr ganz recht, da gibt es mehr, sogar 6,5 Prozent. Nur: in Berlin, in Kreuzberg, in Neukölln, im Wedding, wird nicht gegen "Islamisierung" und "kriminelle Ausländer" demonstriert. Weil die "Ausländer" dort Nachbarn sind, unsere Freunde, ihre Kinder mit unseren Kindern zur Schule gehen. Weil wir jeden morgen bei Ali und Fatma unsern Kaffee trinken und uns nicht rund um die Uhr auf irgendwelchen Hirnfickblogs von ultrahässlichen Internetrassisten (Anmerkung von mir: das hätte man auch gewählter ausdrücken können) erfundene Horrorpropaganda über "kriminelle Ausländer" reinwürgen, bis wir vor Angst in die deutschen Höschen scheißen. Solltet ihr auch mal probieren.
Vielleicht könnt auch ihr langsam merken: ihr demonstriert, weil ihr die Ursachen eurer alltäglichen Sorgen in einen Sündenbock verlagert, den ihr manchmal "Muslime", manchmal aber auch einfach "Ausländer" nennt. Ihr nehmt die Probleme, die ihr habt und gegen die ihr zurecht was tun wollt. Aber anstatt nach den wirklichen Ursachen zu suchen, sucht ihr euch die schwächsten Gleider der Gesellschaft, die "Flüchtlinge" und "Ausländer", und wollt in ihnen den Ursprung allen Übels sehen.
"Wenn ihr nicht aufpasst, dann werden die Medien euch dazu bringen, diejenigen zu hassen, die unterdrückt werden, und die Unterdrücker zu lieben.", hat Malcom X einmal gesagt. Ihr passt nicht auf. Und für euch braucht´s nicht mal die Medien. Bei euch reichen ein oaar mittelmäßige Neonazis, Rassisten und ähnliche intellektuelle Glanzlichter. Von denen lasst ihr euch dann erklären, wer an allledm Schuld ist? Von denen? Luft ihr noch rund? Ihr lasst euch von Springer-Presse, von PI-News, NPD, Die Rechte und wie sie sonst alle heißen, einreden, die "Ausländer" oder neuerdings die Muslime wären an eurem Unglück schuld. Sind sie aber nicht. Genauso wie ihr, und genauso wie wir, sind die meisten Flüchtlinge, die hier herkommen, und die meisten Ausländer, die hier leben, Habenichtse. Und das ist nichts, wofür man sich schämen muss. Schämen muss man sich nur, wenn man den richtigen Feind nicht erkennt und stattdessen ohnehin schon entrechtete Mensche zu Sündenböcke erklärt.

Hört mit dem Scheiss auf, ihr macht euch lächerlich!"

Dienstag, 9. Dezember 2014

Über die "Freunde für Deutschland"

Gestern wurde mir folgender Post als Trend im deutschen Google+ angezeigt:

Kriminelle Asylanten berauben deutsche Bürger:

Auf der Jagd nach Trickdieben waren Zivilfahnder in der Nacht zu Samstag in Frankfurt unterwegs. Zwischen 21 und 6 Uhr gingen 16 Anzeigen wegen Trickdiebstahl ein. Die Fahnder konnten schließlich eine Gruppe von neun jungen Männern zwischen 16 und 31 Jahren ausfindig machen und festnehmen. Alle neun stammen aus Erstaufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge in Gießen und Gelnhausen. Bei ihrer Durchsuchung förderten die Beamten 14 gestohlene Handys, mehrere Geldbörsen mit Inhalt und mehr als 6 000 Euro Bargeld zutage. Laut Polizei ist dies kein Einzelfall. Immer wieder werden nach solchen Straftaten Asylsuchende festgenommen, die sich normalerweise im Umfeld ihrer Unterkünfte aufhalten sollten.

Und was sagen jetzt unsere Asylanten- Schützer dazu? „Alles erlogen, das sind Ausnahmen, aufgebauscht, die Presse lügt, usw.“ Liebe Gut-Menschen, seht den Tatsachen endlich ins Auge. Die Leute die ihr als so bemitleidenswert betrachtet sind im Allgemeinen keine armen Kriegsflüchtlinge, sondern zum großen Teil Kriminelle, die sich die hohen Geldbeträge die sie an ihre Schlepper zahlen mussten auf irgendeine illegale weise beschafft haben. Sobald diese Leute in Deutschland sind gehen sie weiter dem nach was sie als einziges gelernt haben, „lügen und betrügen“.


Das ganze ist mir natürlich ziemlich sauer aufgestoßen weshalb ich folgendes gepostet habe:

Ach schön schon wieder rassistische Hetze bei Google+. Ich muss wohl nicht darauf hinweisen, das Gutmensch ein Begriff aus dem alten Nazi-Deutschland war um Menschen zu betiteln die zu viel Mitleid mit den verfolgten Juden, Homosexuellen, Roma, Sinti, Kommunisten und Behinderten hatten und deswegen auch verfolgt und unterdrückt wurden. Ich finde es immer wieder bezeichnend wenn bestimmte Leute solche Begriffe zu solchen Themen gebrauchen, das erspart mir die Analyse ihrer politischen Ausrichtung. Und ich habe das zwar schon unter etlichen Posts geschrieben, werde es hier aber nochmal erwähnen. Die Kriminalitätsrate unter Menschen mit Migrationshintergrund, Flüchtlingen und Asylbewerber*innen ist unglaublich gering, wenn man das ins Verhältnis zu der gesamten Deutschen Bevölkerung nimmt ist die Kriminalität unter Menschen mit ausländischen Wurzeln so gering, das man sie sogar vernachlässigen kann. Dahingegen hat schon jeder dritte Deutsche eine Straftat begangen bzw. stand als Angeklagter vor Gericht. Wenn man es also so will sind die Deutschen um längen krimineller als Menschen mit ausländischen Wurzeln. Im übrigen ist die Kriminalitätsrate der rechten Szene einer der höchsten, wenn man sie nach der politischen Orientierung ordnet. Das spricht wohl für sich.
Und achja der Typ der da über mir so schön über Frau Roth ablästert, hat wohl die Bilder nicht mehr im Kopf als Frau Roth von türkischen Polizisten auf dem Gezi-Park während einer Solidaritätsaktion mit den dortigen Aktivisten gegen Erdogan brutal niedergeschlagen und mit Pfefferspray bearbeitet wurde. Bei den Grünen läuft im Moment nicht alles so wie ich es mir wünschen würde, aber ihre Politiker haben mehr Mut und Mum in der Hose als jeder Rechtsradikale der gegen Menschen wettert die anders sind als er.

Mein Post hat dem rechtem Publikum natürlich gar nicht gefallen und dementsprechend die Reaktionen:
Namen sind von mir geändert worden

Mi. Ve.: "Wie sehr es nervt, immer gleich als "Nazi" bezeichnet zu werden, nur weil man eine Meinung hat."

Kl. Fr.: "Ich habe niemanden beleidigt nur meine Meinung gesagt.Natürlich gibt es Ausnahmen.Wo lebst Du?Die Kriminalitäsrate steigt zunehmend.Es ist erwiesen.!!!!Du mußt die Realitäten sehen,Dir keine Scheinwelt aufbauen.Ich zweifle an dem Verstand mancher Leute."

Hr. Ch.:"Hahaha....Guter Witz ....!
Das Geld wird zusammengelegt oder Schulden gemacht und der Stärkste wird von der Familie als Anker ausgewählt und nach Europa geschickt um Fuss zu fassen und die Familie nachzuholen..!
Darum trauen sie sich auch nicht wieder zurück, wenn sie abgewiesen worden sind. Sie leben dann lieber illegal auf der Strasse wie ein Tier ..! Wegen der Schande versagt zu haben ..!!!"

Besonders mit dem User Hr. Ch. hab ich eine langwierige Diskussion über 5 Stunden geführt, die zum Ende zu einer Hetzjagd auf meine Person wurde und der sich immer mehr Rassisten anschlossen, mein Highlight war im Zuge dessen folgender Post:

Ra. Za.: "Der Henning wird am lautesten schreien, wenn ihm so ein Kindersoldat ein Messer zwischen die Rippen steckt!"

Danach haben diese Leute herausgefunden das ich noch Schüler eines Gymnasiums bin und wollten partout nicht weiter mit mir Diskutieren, was sie damit begründeten, dass ich doch gefälligst ins Bett gehen soll, damit die Erwachsenen in ruhe sich gepflegt weiter Unterhalten können. Fazit:

Zitat(e) der Woche

"Zu den seltsamsten Beziehungspaaren gehört der Ausländerhaß im Lande des Reiseweltmeisters Deutschland."
- Erwin Koch, Aphoristiker -

"Asylanten flüchten zu uns vor den Folgen unserer Politik."
- Dr. phil. Michael Richter, Zeithistoriker -

Samstag, 6. Dezember 2014

Say it loud! Say it clear! Refugees are Welcome here!

Solidaritätsdemo für das Asylbewerberheim in Güstrow

Heute sind in Güstrow bis zu 500 Menschen zusammengekommen um sich mit den Asylbewerber*innen dort zu solidarisieren. Seit mehreren Monaten schon sehen sich diese rassistischen Hetzen einer "Bürgerinitiative" ausgesetzt, die mit Mahnwachen und Fackelzügen (Ja! Fackelzüge mit allem drum und dran!) gegen diese von Kriegen und Diskriminierungen vertrieben und oft schwer traumatisierten Menschen Stimmung macht. Hinter dieser Bürgerinitiative stehen bekannte NPD-Kader und seit ihrer Präsens sind Übergriffe auf Asylbewerber*innen immer häufiger vorgekommen. Nun will die Stadtverwaltung das Asylheim aus der Stadt in einen nahe gelegenen Wald zu verlegen, das wollten sich mehrere regionale Bündnisse nicht bieten lassen und haben zur Demo aufgerufen. Und das beste die von der ROGIDA (Rostocker Gegen Die Islamisierung Des ABENDLANDES) veranstaltete Gegendemo zählte nur 70 Mitglieder und kann deswegen nur als Fail und als klares Zeichen der Güstrower für die Flüchtlinge gesehen werden.

Hunderte demonstrieren für bessere Integration von Flüchtlingen

Güstrow: "Demonstratives" Willkommen







PS: Ich bin natürlich auch irgendwo auf diesen Fotos versteckt. Na, wer findet mich?

Freitag, 5. Dezember 2014

Rot-Rot-Grün endlich durch!

Ramelow zieht endlich ein und packt gleich richtig an!

Das unmögliche ist geschafft! Die Koalition Rot-Rot-Grün ist durch und das rotere Rot sitzt dabei im Ministerpräsidentensessel. Bode Ramelow von der Links-Partei ist nun der Landesvater des Freistaates und dabei der erste Ministerpräsident der Linken überhaupt. Ein Meilenstein, doch was bedeutet er und was können wir von Ramelow erwarten?


Bedeutung
Über die Bedeutung kann ich hier nur mutmaßen, aber eine dürfte wohl klar sein: Ähnlich wie beim grün regierten Baden-Würtemberg dürfte dies wohl ein Zeichen setzen, nämlich das die Linke nicht nur als Machtbereicher, sondern auch Machtbeansprucher fungieren kann. Auch muss die Linke nun zum ersten mal die volle Verantwortung übernehmen, kann sich nicht hinter Koalitionsgebundenheiten verstecken, sondern muss beweisen, dass wenn sie die Hosen an hat, dann auch dementsprechend handeln kann. Auch hat die Linke nun endlich die Chance endlich die die Menschen zum schweigen zu bringen, die schon jetzt von einer SED-Diktatur 2.0 sprechen. Desweiteren kann die Linke nun sich als wirkliche antikapitalistische, marxistische Alternative zu präsentieren und dürfte damit sich vor die nächste Bundestagswahl ein Zeichen gesetzt haben: Rot-Rot-Grün im ganz großem Stil.

Erwartung
Wir können von Ramelow nicht die sozialistische Revolution erwarten von der uns die CDU und die bürgerliche, konservative Elite schon seit den Verhandlungen warnen. Was wir von ihm erwarten können ist ein stärkeres Vorgehen gehen Rassismus und Ausbeutung. Wenn Ramelow nun seinen Worten Taten sprechen lässt, dann werden rassistische Gesetze und der Abbau des Sozialstaates endlich gestoppt. Ein Schritt in diese Richtung hat Ramelow nun schon gemacht, denn ab sofort werden keine Abschiebungen mehr im Winter durchgeführt.


Mittwoch, 3. Dezember 2014

Wie die USA die ISIS "erschaffen" hat


Nachgedacht

Heute: So nimmt die Öffentlichkeit Streiks wahr

"Gegen diese juristisch umstrittene Streikform fährt die Konzernspitze schwere Geschütze auf: Mit Flugabwehrraketen vom Typ FIM-92 Stinger sollen die streikenden Kapitäne aus ihrem Wolkenkuckucksheim auf den Boden der Tatsachen und anschließend an den Verhandlungstisch zurückgeholt werden."

Achtung: Lufthansastreik eskaliert

Dienstag, 2. Dezember 2014

Schulden und was nun?

Zu Heute durfte ich folgenden Text für AWT bearbeiten:

"Totaler Kreditstopp: Es wird ab sofort kein weiterer Kredit aufgenommen.
Leider haben wir diese Möglichkeit nicht. Denn es werden laufend Kredite zur Rückzahlung fällig. Sie werden dadurch zurückgezahlt, dass neue Kredite aufgenommen werden (Umschuldung). Dabei geht es jährlich um mehr als 300 Mrd. EUR. Wenn wir die Umschuldung abbrechen, hat dies innerhalb von Tagen den Finanzkollaps des Staates zur Folge: Schlagartig können die Gehälter im öffentlichen Dienst nicht mehr gezahlt und die Sozialleistungen nicht mehr erbracht werden. Die Umschuldung muss also weitergehen."
- http://www.staatsverschuldung.de/ausweg1.htm -

Diese netten Zeilen durfte ich nun also in meinem AWT-Buch lesen und dann das nötigste in meinen Hefter übertragen, dabei sind mir aber einige Sachen sehr sauer aufgestoßen. Lest diesen Text noch einmal ganz genau durch und dann wird euch auffallen, dass der Staat Kredite aufnehmen muss alleine um die anderen Kredite, die er davor schon aufgenommen hat bedienen zu können, d.h. er tauscht den Kredit gegen einen anderen, damit er abbezahlt ist, nimmt dafür aber ein genauso hohen auf! Das bringt genau gar nichts bzw. wurde genau das hervorrufen, wovor der Text warnt. Dieses Video veranschaulicht das ganz gut:



Aber das der Text falsch ist, ist für mich noch nicht mal so schlimm, es ist vielmehr, wie der das AWT-Buch durch solche Texte alle Möglichkeiten der wirklichen Entschuldung ausschließt und nur die alt-kapitalistische Weisheit: "Nur Wachstum hilft!" als Möglichkeit lässt und hier wird auch nur der relative Schuldenberg kleiner, die Schulden aber bleiben bestehen. 

Ich hab mir natürlich dann überlegt wie man denn die Schulden nun abbauen könnte und mir ist dabei aufgefallen, das die Möglichkeit des totalen Kreditstopps doch funktionieren würde, wenn man die Steuern bei denen dafür erhöht die es vertragen können, also die Reichen und die Großunternehmen, ich denke dabei speziell an die Global Player. Durch die erhöhten und nichtrückzahlungspflichtigen Einnahmen, kann der Staat seine Schulden leicht abbauen ohne dabei neue machen zu müssen. Warum das wohl nicht in den Lehrbüchern steht? 
" [Die marxistische Philosophie] betont, daß die Theorie von der Praxis abhängt, daß die Praxis die Grundlage der Theorie bildet und die Theorie ihrerseits der Praxis dient."
- Mao Tsetung; Worte des Vorsitzenden Mao Tsetung, "Über die Praxis" -

Montag, 24. November 2014

Ein Blick in den Abgrund

Heute: Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!


Zitat der Woche

"Die Kommunistische Partei hat vor keiner Kritik Angst, weil wir Marxisten sind, weil die Wahrheit auf unserer Seite ist und die Hauptmasse - die Arbeiter und Bauer - zu uns stehen."
- Mao Tsetung; Worte des Vorsitzenden Mao Tsetung, Rede auf der Landeskonferenz der Kommunistischen Partei Chinas über Propagandaarbeit -

Donnerstag, 20. November 2014

So treibt die Realität den Menschen die Tränen in die Augen

Über die erschreckende Ähnlichkeit von der Mauer um die DDR und die Mauer um die EU

Wie die Satiresendung "Die Anstalt" es sehr schön und mit sehr viel Witz veranschaulicht, liegen gar nicht so viele Unterschiede zwischen der Berliner Mauer und der Flüchtlingsmauer um der EU. Aber warum gehen dann nicht auch zigtausende Menschen auf die Straße und protestieren gegen das System welches Unschuldige im Meer ertrinken und an den Maschendrahtzäunen verrecken lässt? Warum ist es den Menschen egal, das mehr Menschen an den EU-Außengrenzen innerhalb der letzten zehn Jahre sterben als in 40 Jahren DDR?
Ist es uns zu teuer Menschenleben zu retten und diesen Menschen die Chance auf ein besseres Leben zu bieten? Steht unser Luxusleben dem Recht auf Leben dieser Menschen im Weg und warum entscheiden wir uns für dann für das Luxusleben? Sind uns Menschen so egal oder sind uns diese Menschen so egal?

Aus der Sendung:
"Wenn Bananen ertrinken schicken wir Kriegsschiffe und wenn Flüchtlinge ertrinken?"
"Dann schicken wir Blumen!" 


Mittwoch, 19. November 2014

Über den Markt und die Wirtschaft III

Die Frage der Verteilung in der Marktwirtschaft II

Nun sollte man also annehmen, dass kein Mensch Waren kaufen würde, die einen hohen Preis besitzen und ebenso würde kein Mensch Waren verkaufen, die einen niedrigen Preis besitzen. Wie kommt es also das Menschen Waren nun an Menschen verkaufen können die eigentlich keinen hohen Preis dafür haben wollen?

Meistens weil sie es müssen! Es ist dem Menschen in dem Moment egal wie teuer das Brot ist, wenn er hungert und es ist ihm egal wie teuer die Kleidung ist solange er friert. Der Mensch würde also bereit sein hohe Preise zu akzeptieren, wenn er dafür ein unbefriedigtes Bedürfnis befriedigen kann. Herrscht also nun in einer Region ein Mangel an einem bestimmten Gut, werden schnell Menschen dort hin gehen und dieses Gut zum Anfang hin zu hohen Preisen verkaufen. Nun wird nach einiger Zeit ein Unternehmer auf die Idee kommen, sein Gut im Preis zu senken um mehr Kunden und so im Endeffekt mehr Gewinn zu bekommen, was andere Unternehmer gerade zu zwingt ihre Preise ebenfalls zu senken um ihre Kunden nicht zu verlieren. Diese Selbststeuerung des Marktes wird auch als die Unsichtbare Hand des Marktes bezeichnet und ist die Grundlage für die Wirtschaftstheorie der Freien Marktwirtschaft. Der gegenseitige Wettkampf um ein Mehr an der Wirtschaftsmenge und das Wechselspiel zwischen Konsument und Unternehmer und Einnahmen und Ausgaben soll die verfügbaren Güter möglichst gleich und anhand der erbrachten Leistung verteilen.

Nun ergeben sich daraus aber gewisse Probleme, die wie folgt benannt werden können:

  1. Es wird nicht jeder Warenwert in den entsprechenden Tauschwert umgewandelt und nicht jeder erbrachte Leistung entsprechend entlohnt, dieser Effekt wird als Mehrwert der Arbeit bezeichnet. So kann ein Stahlarbeiter nicht dieselbe Menge an Stahl kaufen, wie er produziert hat, da der Unternehmer einen gewissen Betrag seines eigentlichen Solllohns als Gewinn abzieht und einen gewissen Teil der Kosten des Stahls als Gewinn einfährt. 
  2. Durch die Philosophie des minimalen Einsatzes und des maximalen Gewinns werden die Arbeiter und Angestellten in systematischer Weise in die Abhängigkeit der Unternehmer und durch das entfesselte Bankenwesen wird der zudem noch der Kleinunternehmer in die Abhängigkeit von Großindustrie und Banken getrieben. Der moderne Sozialstaat kann hier zwar die Symptome bekämpfen, indem er den in Abhängigkeit Arbeitenden ein lebenswertes Leben ermöglicht, doch kann er die Krankheit ansich nicht heilen.
  3. Durch diese Abhängigkeit ist das Machtverhältnis zwischen Konsument und Anbieter einseitig zu Gunsten der Anbieter verlagert worden. Die Anbieter nutzen nun ihre Machtposition aus um immer mehr Gewinn auf Kosten der Gesamtheit oder bestimmter Teile der Konsumenten, die durch ethnische, kulturelle, politische oder religiöse Verhältnisse den anderen Konsumenten gegenüber niedrig gestellt wurden, zu machen und so ihre eigene Gier zu befriedigen. 
  4. Mit wachsender wirtschaftlicher Macht haben die Unternehmen irgendwann auch die politische Macht sich gegenüber dem Staat oder dem Interesse der Allgemeinheit durch zu setzten, was sowohl ihre wirtschaftliche, als auch ihre politische Macht weiter festigen wird. Dies wird unweigerlich zum Zusammenbruch der Nationalstaaten führen, die ihren Bürgern eine soziale Grundsicherung zu gewährleisten gedenken, was spätestens hier zur Wiederherstellung der von Marx beschriebenen Gesellschaft führen wird, also eine besitzende Klasse (Bourgeois) und einer arbeitenden Klasse (Proletariat). 
Die Verteilungsfrage über den Markt und das Geld zu lösen ist also zusammenfassend möglich und kurzfristig für die Allgemeinheit wohltuend, doch wird hier eine einseitige Verteilung bevorzugt, was einen Lawineneffekt auslöst und zu großen Missständen führen wird. Diese Missstände sind oft sogar allgemein bekannt, so weis jeder wie die Soziale Frage in der Industriellen Revolution aussah oder unter welchen Bedingungen die Menschen in der Ländern der Dritten Welt leben. Es muss also noch einen anderen Weg geben, der die Frage der Verteilung besser regelt.

Wie ist das Vermögen im Moment verteilt?

Montag, 17. November 2014

Zitat der Woche

Was ist Arbeit? Arbeit bedeutet Kampf. An diesen Orten gibt es Schwierigkeiten und Probleme, zu deren Überwindung bzw. Lösung wie benötigt werden. Wir gehen dorthin zur Arbeit und zum Kampf, um die Schwierigkeiten zu überwinden. Nur der ist ein guter Genosse, den es mehr dorthin zieht, wo die Schwierigkeiten größer sind.
-Mao Tsetung; "Über die Verhandlungen in Tschungking";Worte des Vorsitzenden Mao Tsetung-

Darum brauchen wir die Antifa!

Es gibt immer wieder Menschen die sich ziemlich kritisch gegenüber der Antifa oder ähnlichen Organisationen äußern. Oft wird hier "linke Gewalt" und "rechte Gewalt" gleichgesetzt und der Sinn der Antifa in unserer "funktionierenden" Demokratie hinterfragt. Aber ist nun die Gewalt gegen unschuldige Menschen mit Migrationshintergrund gleich zu setzten mit den zum teil gewalttätigen Aktionen der Antifa zur Verhinderung von Unrecht? Und sind brennende Autos nun wirklich mit brennenden Asylheimen zu vergleichen?
Wie würde denn das Bild Deutschlands aussehen, wenn wir keine aktiven Streiter gegen Faschismus und Nationalsozialismus haben? Wer würde all die hetzenden Aufkleber, Plakate und Wahlwerbung entfernen? Wer würde Gegendemos zu Naziaufmärschen organisieren?
Was die Antifa zum Teil schon geschafft hat, war das Stoppen der HoGeSa-Bewegung in Berlin, die dort versuchte Fuß zu fassen, dann aber von einer Übermacht an Gegendemonstranten der Antifa zurückgedrängt wurde.
Aber die Antifa hat mit vielerlei Problemen zu kämpfen: fehlender Nachwuchs, steigende Demonstrationsfaulheit und die schwindenden Geldmittel durch Gesetze wie die Extremismusklausel behindern die Antifaschisten in ihrem Kampf gegen rechten Straßenterror. Diese Probleme können nun aber schnell der Vergangenheit angehören, wenn die Antifa es schafft sich als Anti-HoGeSa-Bewegung zu etablieren und so ihre Kräfte neu entfacht.



Donnerstag, 13. November 2014

Das neue Zeitalter der Kolonisation?

Was bedeutet der Wettlauf um den Mars und welche politischen Konsequenzen müssen daraus gezogen werden?

Heute noch Science-Fiction doch bald Realität: Die Besiedlung und Erschließung von Mond und Mars in dieser Reihenfolge. In den USA sprießen zur Zeit dutzende Start-Up-Unternehmen empor die nur ein Ziel kennen, nämlich die Eroberung des Weltraums. Dabei geht es von günstigen orbitalen Personenflügen bis zu Errichtung ganzer Städte auf Mars oder Minenkomplexe auf den Mond. Das ist mitnicht abstruser Wahnsinn, sondern die Zukunft der Menschheit.

Immer wieder erlebt die Menschheit Phasen großartiger Expansion z.B. befinden wir uns gerade in einer Zeit in der der Mensch sich in einander ausdehnt. Supranationale Bündnisse und Staatensysteme wie die EU nehmen immer mehr an Bedeutung an, während unsere Wirtschaft und unsere Kulturen immer mehr zu einer homogenen Masse verschmelzen. Und bedingt durch dieses zusammenrücken der Völker haben wir auch einen Technologieschub bekommen, der sich dahingehend ausdrückt das wir nun nach einer neuen Möglichkeit suchen uns auszudehnen. Aber warum wollen wir denn Planeten eigentlich verlassen? Aus den gleichen Gründen warum Menschen schon zur Zeit der Antike aus ihren Ländern raus wollten. Unser Planet ist Überbevölkert, wirtschaftlich fast komplett ausgebeutet und sehr sehr krank. Mit anderen Worten: Die Erde liegt im Sterben und wir können sie nur retten wenn wir die Bevölkerung mindestens um 1/5 reduzieren und dann denn Bevölkerungszuwachs stagnieren lassen. Es bleibt uns fast keine andere Wahl als die Erde zu verlassen und uns neuen Lebensraum zu erschließen. Aber was bedeutet das nun politisch?

Es wird höchstwahrscheinlich ein Wettrennen um Land und Ressourcen ausbrechen, die Frage hierbei ist nur: Wer sind die Teilnehmer? Wir können die Situation um Mond und Mars ähnlich sehen wie bei der "Entdeckung" Nord- und Südamerikas durch Kolumbus. Und hier werden es entweder die Unternehmen sein die mit ihrer Technologie das Anrecht auf das von ihnen erschlossene Gebiet beanspruchen werden oder die Staaten in dennen sie beheimatet sind, ähnlich der Kolonisierung Afrikas. Und das erste was in diesen Kolonien dann passieren wird ist die systematische Ausschlachtung und Nutzbarmachung der einheimischen Ressourcen mit anschließenden Abtransport ins Mutterland. Und je mehr Abgebaut wird desto mehr Menschen werden kommen und hier liegt ein weiteres Problem: Wie werden diese Menschengemeinschaften organisiert? Im Falle Amerikas hat man entweder auf die Einheimischen zurückgegriffen oder die Staaten etablierten ihre Form dessen. Aber es gibt weder auf dem Mond noch dem Mars Einheimische und wenn es nun die Unternehmen sind die dort ihre Siedlungen errichten? Werden dort dann Konzernokratien erschaffen wie sie in Sci-Fi Büchern, Filmen und Spielen immer wieder auftauchen (siehe Der Wolkenatlas (Die Eintracht) oder EVE)? Und wie wird die Situation auf der Erde dann aussehen? Bricht dann die Zeit eines neuen Imperialismus aus und wie wird Kontrolle zu den Kolonien gehalten? Bzw. wollen die Kolonien überhaupt kontrolliert werden oder werden sie sich gegen ihre Herren auflehnen und ihre Unabhängigkeit fordern wie es alle Kolonien nach und nach getan haben? Und wie wird sich unser Umgang mit der Erde ändern?

Ich könnte hier noch tausende weitere Fragen stellen und für jede tausende Szenarien ausgestalten, aber das würden hier denn Rahmen sprengen. Wie stellst du dir die Zukunft dahingehen vor? Würdest du als Kolonist auf einem anderen Planeten leben wollen?

Hier ein sehr informatives Video zu den momentanen Möglichkeiten:



Dienstag, 11. November 2014

Nachgedacht

Heute: Der "Hype" um Ebola und wer davon profitiert

Über den Markt und die Wirtschaft II

Die Frage der Verteilung in der Marktwirtschaft I

Wir sind also zu dem Schluss gekommen, dass wir wirtschaften um zu überleben und unsere unendlichen Bedürfnisse versuchen zu befriedigen. Dabei haben wir auch festgestellt, dass das Geld in den modernen Wirtschaftssystemen, die wir aufgrund ihrer Häufigkeit auf die Marktwirtschaft beschränken wollen, eine Funktion der Verteilung der begrenzten Güter übernimmt. Wie macht es das?

Wir müssen uns hierbei vor Augen halten, dass alle Güter zusammen eine wirtschaftliche Menge bilden. Es müssen also Teile dieser Menge auf die Menschen aufgeteilt werden nach unterschiedlichen Kriterien. Was ist nun aber alles Teil dieser Menge? Das wären alle Rohstoffe, Konsum- sowie Investitionsgüter, Dienstleistungen und alle Produktivkräfte bestehend aus denen der Menschen und denen der Maschinen. Daraus schlussfolgern wir also weiter, das nicht nur der Mensch Teile der Wirtschaftsmenge konsumiert, also gebraucht und verbraucht, sondern auch andere Produktionsprozesse und dass der Mensch selbst Teil der Wirtschaftsmenge als Produktions- und Angebotsfaktor. Das Verhältnis zwischen Mensch und der wirtschaftlichen Menge ist also zweiseitig d.h. beide fordern ihren Teil.
Jeder Mensch braucht nun also einen gewissen minimalen Teil dieser Wirtschaftsmenge, aber wie groß ist dieser Teil? Im Prinzip ist der minimalste Teil der wirtschaftlichen Menge der der benötigt wird um das Überleben des Menschen zu sichern. In diesen Teil fallen also die Grundbedürfnisse nach Nahrung und Trinkwasser und alle dafür notwendigen Güter und Produktivkräfte d.h. die minimale Wirtschaftsmenge für einen Menschen beträgt genügend Nahrung um zu überleben, genügend Wasser, dafür notwendige Werkzeuge und die Produktivkraft eines Menschen.
Nun will der Mensch aber nicht nur überleben, sondern auch ein menschenwürdiges Leben führen. Er hat also auch Bedürfnisse nach ausreichend Nahrung, sauberen Trinkwasser, eine grundlegende Bildung, einen sicheren Schlafplatz, einen genügend großen Wohnplatz, minimale soziale Kontakte (Familie), nutzbare sanitäre Anlagen, eine medizinische Infrastruktur und Arbeit. Wenn all diese Bedürfnisse befriedigt sind, dann führt der Mensch ein menschenwürdiges Leben. Nun aber Beträgt die benötigte Teilmenge der wirtschaftlichen Mengen plötzlich ein Vielfaches der minimalen, was wiederum vom Menschen verlangt die verfügbare Wirtschaftsmenge zu erweitern.
Alle Bedürfnisse nach Kultur, Unterhaltung, ausreichend sozialen Kontakten, eine weiterführende Bildung und Forschung entwickeln das Leben des Menschen weiter, wenn sie erfüllt werden, können die Wirtschaftsmenge vergrößern oder verkleinern und benötigen wiederum ein Vielfaches der Menge zum menschenwürdigen Leben. Alles was über diese weiterentwickelnde Menge hinausgeht kann als die Menge für ein luxuriöses Leben angesehen werden, die zum Teil astronomisch große Teilmengen benötigt.
 Im Idealfall soll nun über das monetäre System die Wirtschaftsmenge so auf die Menschen aufgeteilt werden das diese eine menschenwürdige Teilmenge oder eine weiterentwickelnde Teilmenge besitzen. Dabei ist die dreiseitige gegenseitige Abhängigkeit von Angebot, Nachfrage und Preis sehr wichtig (siehe Karl Marx, Das Kapital - Kritik der politischen Ökonomie, Lohnarbeit und Kapital, Seite 15, Zeile 16 ff.). So wird Weniges teuer und Vieles billig, also Seltenes wirtschaftlich unrentabel und Häufiges wirtschaftlich beliebt. So soll von luxuriösen Gütern abgebracht und hin zu notwendigen und allgemein vorhandenen Gütern hingebracht werden. Das Geld belegt also alles mit einen universell gültigen Wert eben auch die Arbeit.

Montag, 10. November 2014

Zitat der Woche

"Welches sind die Produktionskosten der Arbeitskraft?

Es sind die Kosten, die erheischt werden, um den Arbeiter als Arbeiter zu erhalten und ihn zum Arbeiter auszubilden."
-Karl Marx; Das Kapital, Kritik der politischen Ökonomie-

Nachtrag: Genossen auf in den Arbeitskampf!

Achja Satire ... der lustigste Weg Missstände auf zu zeigen.


Nachtrag: Da kommt zusammen, was zusammen gehört.

Ach schön können die Glatzen brüllen, gar lieblich anzuhören an diesem geschichtsträchtigen Tag.


Sonntag, 9. November 2014

Da kommt zusammen, was zusammen gehört.

Warum arbeiten CDU, AfD und NPD zusammen?

Heute, es ist vielleicht im nationalem Taumel der Wende etwas untergegangen, jährt sich die Reichsprogromnacht zum 76. mal. Es ist eines der dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte und der Auftakt für die Schlimmsten Verbrechen in der Geschichte der Menschheit! Damals holten SA und SS Juden, Roma, Sinti, Kommunisten, Demokraten und Zeugen Jehovas über Nacht ab und ließen die ersten großen Wellen Unschuldiger in die Tötungsfabriken KZs einliefern. Das geschah größtenteils unter jubel der Nachbarn und unter Billigung der Beamten vor Ort, hatte ihnen doch die DNVP eingeschworen Hitler unter Kontrolle zu haben. Ach ja, die DNVP. Was tut man nicht alles als Konservativer um eine Koalition linker Kräfte zu verhindern? Na das gleiche wie immer! Oder Frau Lieberknecht? Steht ihre Thüringer CDU doch gerade mit AfD und NPD zusammen unter bildet ein "Lichtermeer" gegen eine Rot-Rot-Grüne Regierung! Was zum Teufel? Hatten sie Privatunterricht von van Papen oder liegt es in ihrem Naturell Offensichtliches zu verdrängen? Die Mehrheit der Thüringer will ja anscheinend die linke Koalition und keine Neuauflage konservativer Monarchiepolitik in ihrem Bundesland, dass sollten sie dann auch mal akzeptieren. Und ganz nebenbei: Sie haben ja wohl mehr mit dem SED-Regime zu tun, als der gute Herr Ramelow, waren sie doch Mitglied in der Blockpartei CDU (Ost) und haben sich davon nie distanziert!

Donnerstag, 6. November 2014

Genossen auf in den Arbeitskampf!

Warum die GDL nicht aufhören darf zu streiken

Die in letzter Zeit durch die Medien gehende, ich formuliere es mal freundlich, Hetzjagd auf die GDL und ihren Vorsitzenden Weselsky als Person regt mich gelinde gesagt sehr auf. So nach dem Motto: "Theoretisch hat jede Gewerkschaft das Recht für bessere Arbeitsbedingungen zu Kämpfen." Da nun mal die gewährteste Methode der Streik ist, wird dieser auch sehr häufig angewandt. Und dann alle so: "Waaaaas? Die Schweine streiken? Gerade dann wenn ich mit der Bahn fahren will!? Sauerei!" Und plötzlich ist Streiken und insbesondere die GDL zum stigmatisierten Wort des Jahres geworden. An all ihr lieben Leute die sich über das Recht der Arbeiter ihr Recht einzufordern aufregen, würdet ihr es nicht auch so machen? Würdet ihr nicht auch streiken wollen, wenn ihr unter miserablen Bedingungen arbeiten müsst? Unglaublich viele Deutsche haben schon gestreikt, selbst ich und ich bin nur Schüler! Und das ein Streik weh tuen soll liegt nun mal in seiner Art. Je mehr ein Streik die Kunden nervt und den Betrieb lahmlegt, desto eher ist der Arbeitgeber bereit einzulenken. In Streiks kommt es immer eher darauf an wehr denn längeren Atem hat und im Moment hat ihn nun mal die GDL und deshalb sollte sie auch nicht einlenken oder von ihren Forderungen abweichen! Und statt die GDL zu beschimpfen und für all das verantwortlich zu machen, solltet ihr lieber die Leute beschimpfen, die dafür gesorgt haben das die GDL streiken muss und euch mit der GDL solidarisieren. Denn je mehr Arbeiter streiken und je länger ein Streik dauert desto besser ist die Machtposition des Arbeiters und im Moment stehen die Arbeiter ganz weit unten in der Nahrungskette.

Deshalb Genossen auf in den Arbeitskampf! Zeigt den verkalkten Kapitalisten ihre Grenzen! Fordert ein was euer ist!

Dienstag, 4. November 2014

Über den Markt und die Wirtschaft

Warum der Mensch wirtschaften muss

Bevor wir uns mit der Wirtschaft befassen und Kritik am Freien Markt üben können, müssen wir uns erstmal die Grundfrage stellen: Warum müssen wir überhaupt arbeiten und handel? oder Warum müssen wir wirtschaften?

Die nahe liegenste Lösung wäre, dass wir arbeiten um unser überleben zu sichern. Wir müssen unsere Nahrung erarbeiten, indem wir Felder bestellen und Vieh hüten. Das erklärt aber noch nicht den Aspekt des Handels, also den des Güteraustausches zwischen Personen. Den Aspekt des Handels können wir auf die Arbeitsteilung zurückführen. Die erste Arbeitsteilung war das aufteilen der Sammelarbeit und der Jagdarbeit in den menschlichen Kulturen vor dem Sesshaft werden. Während die Frauen, Kinder und Alten aufgrund ihrer körperlichen Benachteiligung nicht mit auf die Jagd gehen konnten, sorgten sie für einen kontinuierlichen Nachschub an Nahrung in Form von Beeren und Kräutern, wo hingegen die männlichen Jäger körperliche Schwerstarbeit verrichten mussten um das länger haltbare Fleisch zu besorgen, was notwendig für die Reisen zwischen den Rastplätzen war. Diese Zeit wird von Marx auch gerne als Zeit des Urkommunismus bezeichnet, da sich hier der Handel nicht auf den Austausch von Waren mittels Geld, sondern es erfolgte ein Austausch mittels Teilung. Die Sammler teilten ihre gesammelte Nahrung und tauschten den einen Teil gegen einen (meist nicht vorhandenen) Teil der gejagten Nahrung der Jäger.
Das Prinzip des Teilens erfolgte hier also meistens auf einer vertraulichen Ebene, wie sie meistens nur in Familien zu finden ist. Da aber nun das Vertrauen nur auf den jeweiligen Stamm exkulisivisiert ist ist es nicht zwischen den verschiedenen Stämmen gegeben und vom Handel mittels Teilung kam der Mensch hier zum Handel mittels Tausch. Warum? Als die Nomadenstämme sesshaft wurden und anfingen Ackerfläche zu bewirtschaften und Tiere zu domestizieren waren sie auf einmal Ortsgebunden, was bedeutete dass sie an bestimmte Güter keinen Zugang mehr hatten, dafür aber leicht einen Überschuss von anderen bestimmten Gütern erwirtschaften konnten. Wenn wir zum Beispiel ausgehen, dass ein Stamm in der Ebene lebt und ein anderer am Meer, dann wird der in der Ebene einen Überschuss an Getreide und der am Meer einen Überschuss an Fisch besitzen. Da nun der in der Ebene aber keinen Fisch hat und der am Meer zu wenig Getreide, werden sie das Getreide gegen Fische tauschen, so dass jeder seinen Überschuss abbaut und seinen Defizit beseitigt.
Aber nach einiger Zeit wird sich auch hier ein bestimmtes Problem herstellen: Wenn nun ein dritter Stamm hinzukommt, der zum Beispiel im Wald lebt und dieser nun einen Überschuss an Holz, aber einen Defizit an Getreide hat und das Fischerdorf hat statt eines Getreidedefizits einen Holzdefizit, so kann im ersten Moment keiner einen Tausch machen, mit dem er seinen Überschuss abbaut und seinen Defizit beseitigt. Zwar kann jede oder eine Partei einen Zwischentausch machen, aber das würde auf Zeit und mit mehr Parteien nicht mehr gut gehen. Der Mensch entwickelte nun also in verschiedenen Kulturen Mittel die einen universell gültigen Tausch ermöglichen und im besten Fall nicht eingehen werden, also den Wert behalten der ihnen zu bestimmt ist.
Wir kennen diese Mittel heute als Münzen und Scheine, besser gesagt Geld. Zu dieser Zeit haben die Menschen sich schon kulturell weiterentwickelt und erste Staaten sind entstanden. Der Mensch hat sich in Städten zusammengeschlossen und seine Möglichkeiten zur Herstellung von Gütern sind gestiegen. Es geht nun meistens nicht mehr ums reine Überleben, sondern vielmehr ums Leben an sich. Im antiken Griechenland werden erste teilweise öffentliche Schulen entwickelt, die Römer entwickeln die Hygiene mittels Bäder und Abwassersysteme weiter und in China wird intensiv an der Heilkunde des Menschen geforscht. Der Mensch strauchelt nicht mehr am Existenzminimum, sondern steht im relativen Mittelfeld und das Leben wird Lebenswert. Aber auch die negativen Effekte von Geld treten nun zum Vorschein: eine geteilte Gesellschaft. Ein großer Reichtum sichert dir Macht und Einfluss, aber wenn du wenig Geld hast bzw. verdienst wirst du sogar von den ersten Demokratien ausgeschlossen dank Zensuswahlrecht. Diese Herrschaftsform nennt man Timokratie zu Deutsch die Herrschaft des Besitzenden.
Im Mittelalter spielte Geld dann nun wieder eine untergeordnete Rolle und aus dem Handel mittels Geld wurde ein Handel mittels Grund und Boden. In den Feudalstaaten Europas und Asiens wurden Güter also nicht gegen Güter oder Geld sondern gegen bestimmte Rechte für oder auf bestimmte Gebiete. Die Bauern zum Beispiel mussten ihrem Lehnsherren für das Recht auf seinem Boden arbeiten zu dürfen, also es zu pachten, einen Teil ihrer Erzeugnisse abgeben.
 Ab dem Spätmittelalter setzte sich dann aber wieder das Geld durch, weil die wachsende Bevölkerung über diese Art des Güteraustausches nicht mehr genügend befriedigt werden konnte. Zu dieser Zeit kam dann die Erkenntnis, die noch heute ein Grundpfeiler jeder Wirtschaft ist: Die Bedürfnisse der Menschen sind unendlich, aber die Güter zur Befriedigung sind begrenzt. Der Handel wurde zu einer Frage der Verteilung. Wie werden die Güter am besten und gerechtesten Verteilt?
Das Geld sollte dafür die Antwort liefern. Durch Arbeit bzw. Leistung wirst du in Geld entlohnt, dass du wiederum in Güter umtauschen kannst, also je mehr du leistest desto mehr Güter wirst du bekommen um deine Bedürfnisse zu befriedigen. Da nun aber nicht jedes Gut zu jeder Zeit ein und den selben Preis hat und wir nicht alles Geld in ein Gut investieren wollen, wird der Mensch nun die verschiedenen angebotenen Preise verhandel und versucht aus möglichst wenig möglichst viel heraus zu schlagen und nichts anderes ist wirtschaften.
Um die Frage vom Anfang zu beantworten: Wir wirtschaften um zu überleben und unsere unendlichen Bedürfnisse zu befriedigen.

Montag, 3. November 2014

Zitat der Woche

Der Arbeiter verlässt den Kapitalisten, dem er sich vermietet sooft er will, und der Kapitalist entläßt ihn, sooft er es für gut findet, sobald er keinen Nutzen oder nicht den beabsichtigten Nutzen mehr aus ihm zieht. Aber der Arbeiter, dessen einzige Erwerbsquelle der Verkauf der Arbeitskraft ist, kann nicht die ganze Klasse der Käufer, d.h. die Kapitalistenklasse verlassen, ohne auf seine Existenz zu verzichten. Er gehört nicht diesem oder jenem Kapitalisten, aber der Kapitalistenklasse, ...
-Karl Marx;Das Kapital, Kritik der politischen Ökonomie-

Freitag, 31. Oktober 2014

Wie erreichen wir den utopisch-kommunistischen Staat?

Über die Notwendigkeit einer Revolution

Viele werden sich fragen: Ist eine Revolution wirklich notwendig? Ja, ist sie! Eine Revolution ist nämlich immer eine radikale Veränderung in der Gesellschaft und hat immer eine Neuordnung der Gesellschaftsordnung zur Folge. Das muss auch geschehen, denn egal wie friedlich der Übergang von einer kapitalistischen Ordnung zu einer kommunistischen Ordnung auch ist, es wird immer eine Revolution bleiben.
Innerhalb der verschiedenen kommunistischen Strömung gibt es spezielle Ansichten wie diese Revolution aussehen mag, von wem sie geführt werden muss und welche Mittel sie einsetzen darf. Es mag sogar Kommunisten geben, die sprechen sich gegen die Notwendigkeit einer Revolution aus und hoffen darauf, das durch Reformen und einer Umstellung des Wirtschaftssystems die gewünschten Ergebnisse erzielt werden, dass ist aber falsch! Selbst wenn dies funktionieren sollte und das System sich reformwillig zeigt, wird damit nur eine Form des Sozialismus erreicht und nicht der gewünschte Kommunismus, denn die Klassen können nicht durch Reformen beseitigt werden und werden weiter bestehen.
Desweiteren werden die herrschenden Klassen, sowie die reaktionären Kräfte nicht plötzlich zu Verbündeten des Kommunismus und werden sich Reformen in den Weg stellen und diese mit aller Kraft zunichte machen. Es sind vor allen Dingen diese beiden Gruppierungen, die dem Kommunismus im Weg stehen und somit die Errichtung eines utopisch-kommunistischen Staates gefährden. Sie müssen auf friedlichem Wege, also über eine Kulturrevolution überzeugt bzw. von ihren Machtpositionen verdrängt werden oder durch eine Revolution von "Unten" mit Mitteln der Gewalt beseitigt werden. Gewalt heißt im diesem Kontext sowohl die körperliche, aggressive Gewalt, als auch die Gewalt der Massen, kann also in der zweiten Bedeutung auch friedlich verlaufen wie die friedliche Revolution 1989, die den Mauerfall und damit das Ende der DDR besiegelte.
Der Utopiekommunismus muss auf die Kulturrevolution setzen, denn nur so kann gewährleistet werden, dass die Revolution nicht ihre eigenen Kinder frisst und ein Punkt der Stabilität kann so am schnellsten wieder Erreicht werden.

Perlen der Satire

Heute: Hooligans vs. Salafisten: Ein bisschen Hass muss sein.


Dienstag, 28. Oktober 2014

Wie erreichen wir den utopisch-kommunistischen Staat?

Die grundlegenden Erkenntnisse 

Da wir nun in etwa wissen wie wir den Staat im Utopiekommunismus gestalten wollen, müssen wir uns unweigerlich der Frage zuwenden: Wie soll dieser Staat erreicht werden?

Um diese Frage beantworten zu können müssen wir uns vor Augen halten, dass nach der marxistischen Geschichtstheorie die herrschende ausbeuterische Klasse durch eine revolutionäre Bewegung der ausgebeuteten Klassen gestürzt werden wird. Wir müssen also davon ausgehen dass sich der utopisch-kommunistische Staat nur durch zweierlei Arten etablieren lässt: 1. durch eine friedliche Revolution, die über die Parlamente und mit demokratischen Mitteln die Missstände und die herrschenden Klassen beseitigt, also als Kulturrevolution bezeichnet werden kann und 2. durch eine Erhebung des Volkes, die Mittel des Massenkampfes wie Streiks, Demonstrationen und Straßenschlachten nutzt und die Missstände und die herrschenden Klassen notfalls auch mit Gewalt beseitigt, wenn diese nicht freiwillig kapitulieren. Um sicher zu gehen, dass der Utopiekommunismus sich als ideologische Lösung für die Nachfolgegesellschaft herauskristallisiert, müssen wir uns auf beide beide Möglichkeiten vorbereiten, dabei aber die der Kulturrevolution bevorzugen, diese erkennen wenn erste Symptome einer revolutionären Stimmung in der Bevölkerung vorhanden sind und uns federführend an die Spitze dieser Bewegung setzen um ihre Kraft in die gewünschte Richtung zu lenken. Um dass zu gewährleisten müssen wir folgende Punkte beachten:

  1. es muss eine etablierte und starke utopisch-kommunistische Partei existieren bzw. eine etablierte Partei zeigt den nötigen nötigen Willen zu Reformen in diese Richtung
  2. die ausgebeuteten Klassen müssen ideologisch auf die Revolution vorbereitet werden
  3. utopisch-kommunistische Organisationen müssen alle nötigen Weichen für eine Kulturrevolution legen, indem sie die Intelligenz und die Akademiker im besonderen mit den Ideen des Utopiekommunismus vertraut machen und sie für diese Idee begeistern
  4. es muss mit anderen marxistischen und kommunistischen Strömungen im besonderem eine Einheitsfront gebildet werden um gemeinsam gegen die reaktionären und nationalistischen Elemente vor zu gehen
  5. utopische Kommunisten müssen die Revolution überall logistisch vorbereiten, indem sie das Wirtschaftssystem der Kapitalisten sabotieren, mit Streiks und Demonstrationen die reaktionären Kräfte weich klopfen und mit ständigem zivilen Ungehorsam aktiven Widerstand gegen den Nationalstaat leisten 

Ein Blick in den Abgrund

Heute: Nein, die AfD ist doch nicht Nationalistisch!


Montag, 27. Oktober 2014

Zitat der Woche

Die marxistische Philosophie ist der Ansicht, daß die wichtigste Frage nicht darin besteht, die Gesetzmäßigkeiten der objektiven Welt zu verstehen, um die Welt interpretieren zu können, sondern darin, die Kenntnis dieser objektiven Gesetzmäßigkeiten auszunützen, um die Welt aktiv umzugestalten.

-Mao Tsetung, Ebenda, Worte des Vorsitzenden Mao Tsetung-

Sonntag, 26. Oktober 2014

Was mich Wütend macht

oder auch: meine Kritik am Polizeieinsatz in Köln 

Hier erstmal die Fakten: Diesen Sonntag reisten 1500 bis 2500 Hooligans von 16 verschiedenen Fußballclubs aus ganz Deutschland nach Köln. Was könnte so viele gewaltbereite Idioten aus sich zum teil bekriegenden Hooliganszenen veranlassen an einem Strang zu ziehen? Eine Pro-Pyro-Demo? Nein, es war vielmehr der neue Lieblingsfeind Rechter. Eine Anti-Salafisten-Demo sollte da von Leuten organisiert werden, die schon bei Fußballspielen für zigtausende Polizisten sorgen und angemeldet wurde das ganze von einem Aktivisten der rechtsradikalen Partei Pro-NRW, die schon zu Zeiten des Bundestagswahlkampfes gegen Salafisten und Islamisten gehetzt hat. Die Polizei war dementsprechend in Alarmbereitschaft.
In diesem Post will ich um Gotteswillen weder die Hooligans noch die Salafisten in Schutz nehmen. Nein, ich hätte es sogar begrüßt wenn sich Pseudonazis und Fundamentalisten gegenseitig die Köpfe einschlagen und im nachhinein von der Polizei für so lange wie möglich weggesperrt werden würden. In dem Sinne schließe ich mich geistig der parallel stattfindenden Gegendemo der Antifa unter dem Motto: "Schulter an Schulter gegen Rassismus und religiösen Fanatismus" an und solidarisiere mich mit all den verletzten Genossen und Genossinnen die von Hooligans mit Flaschen beworfen oder von rechten Schlägertrupps zusammengeschlagen wurden. An diese Stelle setzt auch schon meine Kritik an: Was zur Hölle geht ab mit der Polizei? Wir nehmen mal als vergleichsweise ähnlichen gewaltsam verlaufenden Demonstration die linke Demo zur Erhaltung des autonomen Kulturzentrums "Rote Flora". Während der linke Demozug schon nach ca. 20 Meter von der Polizei unter einer Brücke gestoppt wurde, weil angeblich Polizisten mit Steinen von einer Brücke zig Meilen entfernt beworfen wurden, konnte der rechte Hooliganaufmarsch ungehindert weiterziehen, selbst nachdem er von der Polizei offiziell aufgelöst und es schon im Vorfeld Auseinandersetzungen mit Salafisten, Gegendemonstranten und Polizisten gab. Die linke Demo zählte 7300 bis 10000 Demonstranten, der Großteil weder aus der autonomen noch aus der Antifaszene, also nicht gewaltbereit, trotzdem wurde hier versucht den Demozug einzukesseln was in heftigen Straßenschlachten, etlichen Solidaritätsdemos, die im Raum Hamburg ähnlich brutal niedergeschlagen wurden und der Errichtung einer Gefahrenzone über mehrere Hamburger Stadtteile hinweg.
Die Reaktion auf die übertrieben gewalttätige Hooligandemo waren dagegen eher lächerlich. Bilder von umgekippten Polizeiwagen und sich zurückziehenden Polizisten, dazu etliche Verletze aus der Gegendemo. Als sich die rechten Spinner dann auf den Rückweg machten wurden überall in der Stadt Menschen mit offensichtlichen Migrationshintergrund attackiert und beschimpft, Journalisten wurden getreten und bepöbelt. Selbst die Ausrüstung der Polizei kann hier als lächerlich bezeichnet werden. Zwei Wasserwerfer, Schlagstöcke und Pfefferspray. Letzter beide sind Standard, aber nur zwei Wasserwerfer? Auf der letzten 1.Mai-Demo in Rostock rückte die Polizei mit vier Wasserwerfern und zwei Räumungspanzern an und das bei 600 bis 700 Demonstranten! Wo bleibt da die Verhältnismäßigkeit?

Fazit: In der linken Szene hat sich die Polizei einen Ruf als Schlägertruppe ergattert, das kann die rechte Szene dagegen wohl eher weniger sagen. Auf jeder pobligen Demo der örtlichen Antifa ist die Polizei aktiver als auf der Anti-Salafisten-Demo in Köln. Das beschwört bei mir das alte Sprichwort aus Zeiten der Weimarer Republik herauf: "Auf dem rechten Auge ist die deutsche Justiz blind." Nur ist es diesmal die eher die Exekutive in Form der Polizei, die bei Rechten nicht so richtig hinschauen will.

Wie siehst du die Hooligandemo? Hat die Polizei hier richtig gehandelt oder völlig untertrieben?

Gespannt auf deine Meinung,
Henning.

Nachgedacht

Heute: der deutsche Minderwertigkeitskomplex

"Einen Regierungssitz, [..], zum Weltmittelpunkt auszurufen ist allerdings ein volkscharakterlicher Defekt, und zwar der zentrale alte jenes „tiefbehinderten Landes“ (Botho Strauß schon 1984), das die Sache mit der Weltgeltung, dem Weltniveau, dem Wesen, an dem zu genesen sei, nicht und nicht aus der Birne kriegt."

Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück: Uncool Germania

Donnerstag, 23. Oktober 2014

Wie die Exekutive demokratische Basisarbeit behindert

Nazis blockieren gegen reaktionäre Polizei

Es ist definitiv ein sehr aufgeladenes Thema, wenn über die deutsche mit Vorliebe über die linke Demonstrationskultur gesprochen wird. Da gibst es zum einem immer die Leute die sowieso immer gegen Demos sind, weil Stau oder ähnlichem, die Leute die selbst auf der Demo waren und die die zum gegnerischem politischen Lager gehören. Und interessant wird die ganze Situation erst richtig, wenn letztere beiden Gruppen während einer Demo aufeinander stoßen, denn dann ist eines der beiden Lager auf die Gnade der örtlichen Polizeitruppen angewiesen. Nennt mich paranoid, aber aus Erfahrung komme ich zu dem unschönen Schluss dass dabei meistens linke Gruppen den Kürzeren ziehen und von gewissen Elementen der Polizei schikaniert werden und dabei reicht es wenn du einfach auf einer links angehauchten Demo mitläufst. Diese Schikane ist dabei eher unterschwellig und meistens auf einzelne Personen beschränkt, aber ihre Gesamtwirkung wirkt im hohen Maße provozierend auf den ganzen Demonstrationszug.

Beispiel:
Als ich auf meiner ersten 1.Mai-Demo war bin ich mit ziemlich gemischten Gefühlen hingegangen und wollte vor allen dingen Stress mit der Staatsgewalt verzichten, der nur allzu schnell bei Anti-Nazi-Demos passiert, aber Genossen, die in die Organisation eingebunden waren, versicherten mir das die Demo darauf ausgerichtet war friedlich zu bleiben. Allen Anwesenden wurde eingebleut die Polizei nicht zu provozieren, Flaschen, Böller und ähnliches wurde eingesammelt und Aktionen wie das Durchbrechen von Polizeiabsperrungen wurden gleich vom Tisch genommen. Aber immer wieder provozierte die Polizei durch gewagte Aktionen eine Eskalation. Am eindringlichsten ist mir dabei eine Situation auf der Zugbrücke in Erinnerung. Ich gehe mit meiner Gruppe über diese Brücke und plötzlich zieht die Polizei einen Mann direkt neben mir aus der Menge raus. Anscheinend hatte der Mann aus eine Bierflasche getrunken und Glasflaschen gelten auf Demos grundsätzlich als Waffe. Das der Mann deswegen aus der Demo gezogen wird ist da nicht weiter verwunderlich, was die Situation dann aber doch in mein Gedächtnis eingebrannt hat ist die unverhältnismäßige Reaktion der Polizeibeamten. Die zwei Beamten die den Mann rauszogen schleppten diesen unsanft aus der Menge als dieser darauf sich natürlich gegen die Drangsalierung wehrte, wurde er gleich von vier Polizisten zusammengeschlagen, auf den Boden gedrückt und dort ziemlich unsanft fixiert. Dieses Spektakel blieb natürlich nicht unbemerkt und dutzende Antifas stürmten auf die Brücke und riefen "Wir sind friedlich! Was seid ihr?". Eine Gruppe von Leuten rief dem Mann dann zu er solle seinen Namen rufen, damit sie ihn später aus dem Polizeigewahrsam holen können. Einer der Beamten hielt dem Mann daraufhin den Mund zu und brüllte ihn so laut "Halt deine Fresse oder ich polier sie dir!" ins Gesicht das ich es über den Lärm der Antifas noch hören konnte. Die vier Polizisten kämpften sich dann den Weg mit Pfefferspray und Schlagstöcken durch die Menge stießen dabei einen Kameramann von der Treppe der Brücke ins Gebüsch und besprühten die Kamera seines Kollegen der versuchte die Szene zu filmen. Die Demonstranten blieben trotz allem friedlich. Und trotz Landtagsabgeordneten die das Verhalten der Polizisten vorm Landtag kritisierten wurden die Verantwortlichen nicht zur Rechenschaft gezogen. Mangel an Beweisen und keine genaue Zuordnung der Beamten.

Mit Aktionen wie diesen macht sich die Polizei nicht gerade beliebt bei Linken und Demonstranten. Es würde helfen wenn die Polizei endlich aufhören würde jeden Beamten zu decken und endlich die Polizisten kennzeichnen würde, damit solche Fehltritte vor Gericht gebracht werden können.

Wie ist deine Meinung zu dieser Thematik? Welche Lösungsvorschläge hättest du? Wurdest du selbst einmal Opfer oder Zeuge von solchem Fehlverhalten der Polizei?

Freut sich auf deine Meinung,
Henning.

Weiteres Beispiel:
Linke Chaoten?

Das Staatssystem des utopischen Kommunismus IV

Die Partei(en):
Als Partei verstehe ich eine Organisation, die von einer Gruppe innerhalb des Volkes gegründet wurde und deren Aufgabe es ist das Volk politisch zu bilden und zu mobilisieren. Der Staat des utopischen Kommunismus soll ein Mehrparteienstaat sein, spricht sich also gegen ein Einparteienstaat aus. Damit die Parteien ihre Aufgaben erfüllen können und um die Neugründung von Parteien zu begünstigen müssen die Parteien durch Güterzufuhr gefördert werden, sollen sich aber größtenteils durch die Beteiligung ihrer Mitglieder stützen, ähnlich wie heutige Parteien in der BRD. Den Parteien wird sämtliche Freiheit gelassen, solange sie die Gleichheit der Menschen und den Schutz der Revolution sicherstellen. Die Parteien können aktiv Einfluss auf Staat und Verwaltung nehmen. Das soll zum einen durch Teilnahme an Wahlen, als auch über das unterhalten eigener Betriebe möglich seien. Den Parteien soll es jederzeit möglich sein ihren Unmut oder ihre Unterstützung zu aktuellen politischen Ereignissen über Veranstaltungen jeglicher Art und Größe kund zu tun. Ausgenommen ist hier der Streik als Mittel des Klassenkampfes, da der utopisch-kommunistische Staat keinen Klassen mehr kennt. Die Parteien vereinen also in ihrem Aufgabengebiet die aktuellen Parteien, Stiftungen und Gewerkschaften. Die einzige Einschränkung die der Staat den Parteien gegenüber gibt ist das Ablegen eines Rechenschaftsberichts über die verfügten und eingesetzten Mittel.

Judikative

Volkstribunale:
Die Volkstribunale setzten sich aus dem Tribunal und einem vorsitzenden Richter zusammen. Das Tribunal ist eine Gruppe von Vertretern des Volkes die alle zwei Jahre gewählt werden, wobei der vorsitzende Richter stattdessen vom Kommissariat in Rechtsfragen ausgebildet wurde und auf ein Jahr in diesem Posten eingesetzt wird bis er einem anderem Volkstribunal zugeteilt wird. Wird ein Verdächtiger angeklagt, weist der vorsitzende Richter die Ermittlungen gegen ihn aus und die Volkspolizei sammelt Beweise die seine Schuld bestätigen oder entkräften. Sind die Ermittlungen abgeschlossen eröffnet der vorsitzende Richter das Volkstribunal und lädt Kläger und Angeklagten vor. Das Tribunal wertet dann die Aussagen und die Beweise aus und bestimmt anschließend per einfache Mehrheitswahl die Schuld bzw. die Unschuld des Angeklagten. Wurde die Schuld des Angeklagten festgestellt hat der vorsitzende Richter dann die Aufgabe das Strafmaß zu bestimmen und dieses dem Tribunal vorzulegen. Ist das Strafmaß nun eventuell unverhältnismäßig kann das Tribunal den vorsitzenden Richter zu einer Überarbeitung zwingen. Denn Strafvollzug überwacht der vorsitzende Richter und wird von der Volkspolizei durchgeführt.

Besonderheit: Volkstribunal zur Behandlung von Volks- oder Staatsverrat:
Stellt das Kommissariat einen Verdacht auf Volks- oder Staatsverrat fest muss es unverzüglich mit den Ermittlungen gegen den Verdächtigen beginnen und beantragt die Einsetzung eines speziellen Volkstribunals in der betroffenen Region, einer Gruppe von Regionen oder dem gesamten Staatsgebiet. Der bzw. die zuständigen Räte richten dann sofort ein Volkstribunal aus und organisieren die Wahlen für das Tribunal. Es werden dann drei vorsitzende Richter durch den bzw. die zuständigen Räte bestimmt. Der Ablauf innerhalb bleibt der gleiche.

Besonderheit: Volkstribunal zur Behandlung von Straftaten innerhalb des Volksheeres oder durch seine Vertreter:
Sollte eine Straft tat innerhalb des Volksheeres offenbar werden oder durch einen seiner Vertreter verübt worden sein, dann hat die Volkspolizei im Namen des Staates Anklage gegen diese oder die Fraktion innerhalb des Volksheeres zu stellen und unverzüglich die Ermittlungen aufzunehmen. Ist es eine "normale" Straftat wie Diebstahl oder Mord wird der Fall an ein Volkstribunal weitergeleitet. Handelt es sich jedoch um besondere Straftaten wie Putschversuche, Kriegsverbrechen oder Missbrauch militärischer Macht etc. wird der Fall vor einem Militärtribunal weitergeleitet. Das Militärtribunal setzt sich aus einem Tribunal bestehend aus Soldaten jedes Korps sowie die höchsten Offiziere als Vorsitzende. Die Bestimmung der Schuld erfolgt wie im normalem Tribunal, nur kann beim Strafmaß nur zwischen der Ausweisung aus dem Staatsgebiet oder Hinrichtung durch das Militär entschieden werden, da diese Straftaten gewillt sind großes Leid über Volk und Staat zu bringen.

Was hältst du von meiner Vorstellung der Judikative? Sind die Strafen im letzten Absatz gerechtfertigt?

Freut sich auf deinen Senf,
Henning.